HEILUNG DER FAMILIENSCHULD - HL. BEICHTE
I. Anwesenheit von Verstorbenen (Präsenzen)
Das Bußsakrament hat uns Christus geschenkt, damit wir auf unserem irdischen Pilgerweg immer wieder von den von uns nach der Taufe begangenen Sünden befreit und gereinigt werden. Der Glaube, dass die Hl. Beichte nur für uns allein nützlich sein kann, ist heute immer weiter verbreitet. Jesus hat uns gelehrt, dass das Reich Gottes ein Netz ist und ein Weinstock ist. Er ist selbst der Weinstock, das eine Netzwerk, in dem alles eins werden soll. Die Menschheit wurde durch die Erbsünde zerstreut, wie wenn man einzelne Samenkörner mit Hüllen umgibt und dann versucht ein Brot daraus zu backen. Das funktioniert nicht, weil die Körner zuvor gemahlen werden müssen. Die Hl. Beichte ist in dem Sinn die fortlaufende "Steinmühle", in der der Eckstein, Christus selbst, uns in uns immer wieder reinigt, in dem jedes Mal seine erlösende Kraft in Kreuz und Auferstehung in uns wirksam wird.
Es gibt zahlreiche Krankheiten in der heutigen Zeit, die durch Psychologie und oft sogar Psychiatrie versucht werden zu lösen. Vor allem Zwänge, Anormalitäten im sexuellen Verhalten (Bi-, Homosexualität, Sadomaso) werden als selbstverständlich und schon fast als "Kult" angenommen und man erkennt nicht, wie sehr diese Seelen gefangen, im Geiste krank sind.
Es gibt Leiden, die für Ärzte, ja oft sogar für Theologen und Exorzisten, nicht erklärbar sind und letztendlich dahin führen, dass diese Seelen auf Erden durch ihr Leiden eine Schuld absühnen, die nicht ihnen gehört, sondern im Familienstammbaum als Familienschuld liegt. Im Buch "Wenn Verstorbene nach Befreiung rufen" (Gabriele Amorth, Kenneth McAll) lesen wir ein Statement von einem Exorzisten aus Sizilien folgendes: "Bezüglich der Verstorbenen im Fegefeuer verbietet uns nichts anzunehmen, dass sie mit göttlicher Erlaubnis ihr Fegefeuer in lebenden Seelen erleiden, das heißt in Menschen, die noch auf der Erde pilgern (S. 17)." Das ist für uns sehr schwer verständlich und "muss von den Theologen geprüft werden, bevor man sie annimmt".
Grundsätzlich ist die Lehre der Kirche, dass wir eine dreifaltige Kirche sind und das triumphierende (Engel, Heilige, Selige), streitende (Menschen auf Erden) und leidende (Fegefeuer) eine Einheit bilden wie der Dreifaltige Gott selbst. Der Dreifaltige Gott lebt in einem dreifaltigen Leib. Demnach bestünde auch die Möglichkeit, dass in der Person Christi, in der alle Leiden der Menschheitsgeschichte getragen wurden, Leiden der Armen Seelen im Fegefeuer von Menschen auf Erde abgesühnt werden können, weil beide in einem Leib verbunden sind, Christus selbst.
Der Herr geht bei der Heilung eines Menschen von außen nach innen vor. Tomislav Ivancic lehrt uns in der Hagiotherapie, dass Leib, Psyche und Seele in einem ständigen geistigen Austausch stehen. Die Seele ist dabei wie eine "Schaltstelle" zwischen Psyche und Leib. Symptome (Krankheitszeichen), die sich am Leib, an der Psyche, im Verhalten u. ä. nach außen zeigen, haben verschiedene Ursachen. So kann ein jahrelanges psychisches Leiden, Schizophrenie, Epilepsie, den Grund in einer nicht bereuten, nicht vergebenen und gesühnten Familienschuld haben.
Hierzu empfiehlt sich das Buch von Kenneth McAll "Familienschuld und Heilung", der genau das immer wieder bestätigt, vor allem bei Abtreibungen im Familienstammbaum. Seelen, die sich Blutschuld oder andere schwere Schuld (z. B. sex. Missbrauch, Vergewaltigung) aufgeladen haben, aber noch ins Fegefeuer gerettet wurden, können von Gott die Erlaubnis erhalten, sich bei Menschen auf Erden zu melden, oft sogar bei eigenen Familienangehörigen.
So sprechen die Exorzisten vom Phänomen der "Präsenzen", d. h. Anwesenheit von Verstorbenen in Personen auf Erden oder in Gebäuden, an Orten usw. Es ist dies theologisch ein sehr schwieriges Thema, dass im o. g. Buch von verschieden Exorzisten diskutiert wurde.
Tomislav Ivancic schreibt in "Diagnose der Seele": "Es gibt verschiedene Arten von geistlicher Therapie. Am wichtigsten ist es immer, seinen Vorfahren zu vergeben und für sie zu beten. Als nützlich hat sich auch erwiesen, die Sünden der Ahnen zu bekennen und für sie die Absolution zu bekommen (S. 191)." Aufgrund der Einheit der dreifaltigen Kirche in Christus im Priester, stellt das kein Problem dar. In der Hl. Beichte ist Christus nicht an Raum und Zeit gebunden, weil er als GOTT-Mensch selbst das Wort ist, das im Anfang war (vgl. Joh 1,1ff) und damit alles erlösen kann durch den Priester. Das, was er dazu braucht, ist einzig allein unser demütiger Glaube.
II. Familienschuld in die Beichte bringen
Nun ist die Frage, wie sollen wir die Schuld in die Beichte bringen. Wichtig ist als erstes der Weg zur Erkenntnis, ob es sich tatsächlich um Familienschuld handelt. Es besteht immer die Gefahr, dass wir Schuld den Familienangehörigen in die Schuhe schieben wollen, die wir aber selbst begangen haben. Zuerst ist das Bekenntnis der eigenen Sünden und die Abwendung vom Bösen erforderlich. Die Beichte für die Verstorbenen soll ein Werk der Barmherzigkeit sein. Ein Hinweis für Familienschuld kann sein, wenn sich bestimmte Sündenmuster (wie Alkoholsucht, Missbrauch, Ehebruch usw.) immer wiederholen über die Generationen hinweg und bestimmte Krankheiten immer wieder auftreten. Dann ist es wichtig dies schriftlich festzuhalten und einen Familienstammbaum zu erstellen.
Wenn dies erfolgt ist, dann kann gezielt bei der Hl. Beichte für diese Vorfahren um Vergebung gebeten werden. Es geht dabei nicht darum, dass man alle Sünden der Vorfahren aufdeckt, sondern um den erlösenden Plan der Liebe Gottes. Wir sollen um den Heiligen Geist beten und dann das annehmen, das Er uns zeigt, nicht was wir aus Neugierde wissen wollen. Der Heilige Geist geht dabei Schritt für Schritt vor und hat immer die Erlösung aller Seelen im Blick. Wichtig ist, dass man sich gut auf die Hl. Beichte vorbereitet und auch um den rechten Priester betet. Leider ist es häufig so, dass diese Lehre der Kirche von vielen Priestern belächelt wird und uns eingeredet werden soll, dass es keine Armen Seelen gibt, dass wir ihnen nicht helfen können und noch viele solcher Irrlehren. Wir denken dabei an die Zeugnisse zahlreicher Heiligen wie Pater Pio, an heiligmäßige Seelen wie Maria Simma, die uns bestätigen, dass es Arme Seelen gibt, weil sie selbst mit ihnen Kontakt hatten.
Wir sollen uns immer bewusst sein, dass es den Bösen gibt, der nicht will, dass wir stellvertretend für die Verstorbenen eintreten. Er will für alle Menschen die ewige Pein, die Hölle. Deshalb hat sich vor allem aufgrund der Erfolge bei der Wallfahrt in Medjugorje folgende Vorgehensweise als sehr wirksam erwiesen. Dies soll immer im Zusammenhang mit der Hl. Beichte gesehen werden. Wir sollen nicht gleich die Befreiung an einem Tag erwarten, sondern ganz Gott die Initiative überlassen, wie er die Seelen befreit durch unsere stellvertretende Reue, Vergebung und Gebet. Die folgende Punkte sind nur Anhaltspunkte und Wegweiser, sollen aber nicht zu einem statischen Beten verleiten. Das wichtigste ist die kindliche Haltung aus ganzem Herzen und vor allem das Vertrauen auf Gottes Gnade und Hilfe.
I. Lobpreis und Dank an die Heiligen
1. Die Mutter Gottes
Die Mutter Gottes ist die erste und mächtigste Fürsprecherin bei Jesus. Gleichzeitig ist sie die Schlangenzertreterin und die fürchterlichste Waffe gegen den Teufel. Es ist für Satan viel demütigenderer von Maria in die Schranken gewiesen zu werden als von JESUS CHRISTUS selbst. Die Mutter Gottes kann dies zwar auch nur, weil sie von Gott selbst die Macht bekommt. Dennoch hat Maria als Mensch die höchste Macht nach dem Sohn Gottes bekommen und wurde als Mutter Gottes sogar über die Würde der Hl. Engel erhoben.
Vor der Beichte stellen wir uns also immer zuerst unter ihrem Schutz und bitten Sie um Führung und Begleitung der Verstorbenen zu Jesus. Der beste Schutz ist es, wenn wir ganz dem Dreifaltigen Gott durch das Unbefleckte Herz Mariens geweiht sind.
2. Der Heilige Joseph
Der Heilige Joseph ist der Patron der Sterbenden und neben der Mutter Gottes der Heilige, dem die höchste Macht verliehen wurde. Er hatte auf Erden die heilige Familie zu beschützen und zu nähren. GOTT VATER hat ihm seinen eigenen Sohn anvertraut. Er hat die Mutter Gottes beschützt. Somit wurde er schon hier als der Schutzpatron der Heiligen Kirche erwählt, weil wir in Maria die Hl. Kirche personenhaft vor uns haben. Der Hl. Joseph beschützt die Seelen auch vor den Nachstellungen des Feindes, wenn diese sterben.
3. Schutzengel und der Heilige Erzengel Michael
Besonders nützlich ist es durch die Mutter Gottes auch die Schutzengel der Verstorbenen zu bitten sie zu begleiten auf dem Weg in das ewige Vaterhaus. Jedem Menschen ist ein Schutzengel zur Seite gestellt. Besonders wichtig ist das für Kinder, die schon im Mutterleib abgetrieben worden sind. Auch diese Kinder hatten einen Schutzengel und damit die Aufgabe diese Seele zu begleiten ins Vaterhaus.
Der Heilige Erzengel Michael verteidigt die Seelen vor den Nachstellungen des Feindes, besonders im Moment der Todesstunde. Er hat Luzifer mit seiner Demut und den Worten, "Wer ist wie Gott?", für immer besiegt und besiegt ihn fortlaufend im unsichtbaren Geistkampf.
Alle diese lobpreisen wir mit Jesus und danken Gott, dass sie anwesend sind und uns helfen. Besonders wirksam hat sich der Lobpreis an das Kostbare Blut Jesu Christi und seine Heiligen Wunden erwiesen. So könnte man beten:
"Hochheiligstes Dreifaltiges Blut Christi, sei gepriesen"
II. Weihe
Um die Seelen im Fegefeuer ganz im Schutze Gottes zu ummanteln und um auch uns selbst die Waffenrüstung Gottes anzulegen, weihen wir uns vor dem Gebet im Herzen dem Kostbaren Blut und legen die Verstorbenen, die Seelen für die wir beten, in das Kostbare Blut.
Beten wir über den Familienstammbaum um Befreiung für Seelen auf Erden, die scheinbar aufgrund von Familienschuld leiden, dann weihen wir sie auch dem Kostbaren Blut und bitten danach um Erbarmen:
"Mein Jesu, Verzeihung und Barmherzigkeit, um der Verdienste deiner Heiligen Wunde und um deines Kostbaren Blutes willen." (Mehrmals wiederholen)
III. Buße
1. Das regelmäßige Fasten
Das Fasten ist das Mittel, dass den Feind verwirrt. Wenn wir für Verstorbene beten, dann sollten wir unsere Ernsthaftigkeit und Sühnewillen in einem Werk der Selbsthingabe Gott zeigen. Dazu können wir z. B. bei Brot und Wasser fasten, wir können aber auch geistig fasten, indem wir z. B. den ganzen Tag viel schweigen, die Demut im Dienen üben. Das Schweigen ist eine starke Waffe gegen Satan. Maria war und ist die selbst die schweigende und demütige Liebe.
Schon Jesus sprach über die Macht der Verbindung zwischen Fasten und Gebet, nachdem die Jünger den Dämonen bei dem mondsüchtigen Sohn nicht austreiben konnten, weil sie zu wenig glauben hatten: "Diese Art aber wird durch nichts anders ausgetrieben als durch Gebet und Fasten (Mt 17,21)."
Besonders bei Generationsleiden aufgrund von sexuellem Missbrauch und/oder Abtreibung ist der Feind besonders hartnäckig, weil es seine Haupttaktik ist die Reinheit anzugreifen. Deswegen ist die Mutter Gottes als die reinste Jungfrau und Unbefleckte Empfängnis sein schlimmster Feind neben Christus. Die Sexualität ist der Ort, wo er an der Wurzel die Menschheit ganz im Verborgenen angreifen und zerstören kann, weil diese Sünden sehr häufig nicht so ernst genommen und nicht gebeichtet werden. Das Fasten züchtigt den Leib und stärkt unseren Willen.
Der Feind fängt nicht bei den schlimmsten Sünden an, er geht schrittweise vor. Er versucht uns durch kleine "Naschereien", einen "lieben Blick", als erstes durch die Unmäßigkeit, vor allem im Essen und Trinken. Fallen wir darauf herein, dann werden die Versuchungen schlimmer und wir werden immer mehr in den Bann der Sünde und des Bösen gezogen. Das Fasten setzt dem von Anfang an eine Schranke und stärkt uns zusätzlich im Kampf gegen das Böse. Das Fasten schafft Raum für den Heiligen Geist, verstärkt aber den Geist nicht (wie einige fälschlich meinen).
2. Rosenkranz und Kreuzweg
Der Rosenkranz und der Kreuzweg sind nach wie vor die mächtigsten Waffen zur Befreiung der Armen Seelen und Heilung der Familienschuld. Bei der Wallfahrt in Medugorje war genau dies die Schlüssel. Die Gruppe hat gemeinsam gefastet, gesühnt, ist den Kreuzweg gegangen. Hier empfiehlt sich besonders der Rosenkranz für die Ungeborenen.
IV. Die Heilige Beichte
Es ist gut, dem Beichtvater zuvor die Situation kurz zu schildern. Sehr gut ist es, wenn der Beichtvater uns bekannt ist, wir vielleicht sogar regelmäßig bei ihm beichten. Dann braucht man nicht jedes Mal alles von Neuem zu erzählen. Hier ist vor allem der Priester gefragt durch seinen Glauben mitzuwirken, dass die Gnade Gottes die Ketten der Familienschuld sprengt. Der Glaube des stellvertretend Bereuenden und des Priesters sind wichtig für die Wirksamkeit.
So können wir in der Beichte folgend beten:
„Lieber
Heiland, durch das Unbefleckte Herz Mariens, lege ich alle Blutschuld, Sünden
wider die Sexualität, alle Schuld, die in meinem Familienstammbaum nicht
bereut, gebeichtet und gesühnt worden ist, in dein Kostbares Blut und dein Hl.
Wunden. Ich übergebe in deine Herrschaft jede
einzelne Seele, alle verstorbenen Angehörigen, die auf unser Gebet vertrauen
und bereue hier vor deiner Majestät all ihre Schuld stellvertretend für sie.
Schenke ihnen dein Erbarmem, befreie sie von allem Bösen und führe sie in die
ewige Herrlichkeit des Vaters. Amen“
Es kann sein, dass eine Sühne-Beichte mehrfach notwendig ist. Wir haben darüber bereits im Info, Nr. 56, berichtet.
IV. Persönliche Gebet über dem Familienstammbaum
Sollten tatsächlich Verstorbene sich bei einzelnen Seelen melden, z. B. durch Leiden, die nicht einzuordnen sind, dann wäre es sehr ratsam ein Befreiungsgebet direkt über die betroffene Person zu beten. Wichtig ist allerdings die o. g. Vorbereitung, weil sonst das Gebet genau den gegenteiligen Effekt haben kann.
Nach dem Kreuzweg in Medjugorje wurde mit einem Teilnehmer persönlich gesprochen und in o.g. Weise gebetet. Das Ergebnis war, dass dieser Pilger unmittelbar befreit wurde, zu Weinen begann. Er litt jahrelang unter Drogensucht, Alkoholmissbrauch, extremen psychischen Leiden und war auf der Fahrt extrem aggressiv. Er war aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten. Nach der Wallfahrt trat er wieder in die r.k. Kirche ein und war völlig verändert. Während des Gebetes um Erbarmen durch das Kostbare Blut übergab ich seine verwandten Verstorbenen (Großvater, Großmutter, Vater usw.) der Herrlichkeit Christi und dann folgte die Befreiung. Falls die Möglichkeit vorhanden ist, empfiehlt sich auch das gemeinsame Gebet, so wie wir es in Medjugorje getan haben. Erst danach wurde persönlich für den Pilger gebetet und das Gebet hat sofort gefruchtet.
Was zudem noch mit Sicherheit eine positive Wirkung hatte, war der Aufenthalt an einem Gnadenort.
V. Sakramentalien
Vor und nach dem Gebet wurde Weihwasser und ein Benediktuskreuz eingesetzt. Der Betroffene zeichnete sich selbst mit dem Weihwasser und wurde unter den Schutzmantel der Gottesmutter und des Kostbaren Blutes gestellt. Das Kreuz wurde ihm in die Hand gegeben. Nach dem Gebet und der Befreiung wurde er mit Gnadenöl gezeichnet und erneut mit Weihwasser besprengt. Diese Sakramentalien sind sehr wirkungsvoll als Unterstützung des Gebets. Deshalb sollten wir auch immer ein Kreuz, eine Wunderbare Medaille, den Rosenkranz, vielleicht sogar etwas Weihwasser, bei uns tragen, damit Satan erkennt, dass wir Gott gehören.
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