Die geistige Wurzel von Krankheitsbildern finden
Das Leid an sich ist ein "Übel" und hat ihre erste Wurzel in dem "Bezweifeln des Geschenks", der Ablehnung der Barmherzigkeit Gottes. Die erste Wurzel ist demnach der Bruch der Ordnung der Liebe, der Unreinheit. Das "Übel" kam durch einen "geistigen Ehebruch" in die Welt. Das hat sich nach der Erbsünde nicht verändert, weil der Feind bis heute immer noch am Wirken ist und immer auf die gleiche Art und Weise, mit dem selbem "Programm", vorgeht wie bei der Wurzel. Die Früchte dieser Saat sind der Tod des Menschen, sowohl geistig als auch leiblich.
Der Feind versucht besonders heute in dieser Endzeit in einem vielfach intensiveren Maß den Menschen zu zerstören, in dem er wieder zuerst an die Frau herangeht, sie verführt und dadurch auch den Mann. Das sehen wir in der Sexualisierung der Gesellschaft, schon begonnen bei den Kindern im Kindergarten bis hin zu den Erwachsenen.
Der Mensch wird dann krank, wenn er nicht mehr geliebt wird, wie Gott ihn liebt, nämlich selbstlos. Je mehr der Mensch diese selbstlose Liebe verlässt und sich der Lüge zuwendet, die sich im Mantel der Wahrheit und der Freiheit tarnt, um so kränker wird er. Die geistigen Wunden in den Menschen kommen als erstes daher, weil er glaubt, dass er nicht geliebt wird.
Jedes Mal, wenn Mann und Frau außerhalb der Ehe Kinder zeugen wird der Bund mit Gott gebrochen und Jesus ans Kreuz geschlagen! Jedes Mal vermehrt sich dadurch die Sünde in der Welt und damit auch die Lieblosigkeit und Ablehnung der Wahrheit. Die vermehrte Ablehnung der Wahrheit und das Entfernen von der Lehre der Kirche führt Schritt für Schritt zu einer Leibfeindlichkeit. Das "geistige Nein" schon vom Empfängnis an (ungewollte Kinder o. "Unglücksfälle", wenn die Verhütung versagt hat) wirkt sich auf die ganze Menschheit aus. Die Auswirkung ist genau die, die wir oben eben beschrieben haben. Zuerst verändert sich das Gottesbild, dann das Bild von sich selbst und das Bild vom Nächsten und der Umwelt. Der Mensch verliert die Beziehungsfähigkeit zu Gott, zu sich selbst, zum Nächsten und zu sich selbst. Deshalb sagt uns Jesus: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst (vgl. Lk 10,27)."
Diese Nächstenliebe ist daran gebunden, dass ich in mir selbst die Liebe Gottes zu mir erkannt habe. Wenn ich die Liebe Gottes zu mir nicht erkannt habe, dann kann ich auch meinen Nächsten nicht wie mich selbst lieben. Ich liebe den Nächsten immer so, wie ich Gott liebe. Gott ist ja alles in allem und er hat uns aus seiner Liebe und für die Liebe geschaffen. Der Leib ist der Ausdruck und das "Sakrament" (TLA) dieser Liebe.
Durch das "Bezweifeln des Geschenks" hat der Mensch die Barmherzigkeit Gottes abgelehnt und den Sündenkeim in sich aufgenommen. In ihm wurde ein falsches Gottesbild eingeprägt, des strafenden und gerechten Gottes entsprechend dem Wesen, von dem dieser Sündenkeim stammt, vom Vater der Lüge. Diese falsche Gottesbild trägt den Glauben in sich, "Gott liebt mich nicht". Daraufhin kamen die Leiden in die Welt. Die erste Wunde, die wir in uns tragen ist, dass wir uns von Gott nicht geliebt fühlen. Jedes "Nein" zur Liebe, jede Ablehnung im Geiste oder leiblich, schon vom Mutterleib an, hat Konsequenzen und Gott wird uns dafür zur Verantwortung ziehen. Das Verlassen der Ordnung der Reinheit hatte den "inneren Bruch" zwischen Leib und Seele zur Folge. Der Leib war jetzt nicht mehr in Einheit mit der Seele, so wie der Mensch sich von Gott getrennt hat. Die scheinbare "neue" Freiheit, die die Schlange versprach, wurde zur Sklaverei der Sünde. Die scheinbare "neue" Erkenntnis des eigenen Leibes und der Sexualität ist jetzt in Wirklichkeit die Kette der Lüge Satans. Der Mensch kann nicht mehr frei lieben, er ist gefangen in seinem eigenen Egoismus und Stolz. Er hat Angst und kann nicht heraus. Auch die eigene Sexualität ist jetzt nicht mehr in die Persönlichkeit integriert, sie ist unrein. Die scheinbare Verherrlichung des Leibes, die wir in diesen Tagen erleben, ist sehr gefährlich, weil sie sehr schnell in Leibfeindlichkeit umschlägt (die Saat des Todes geht auf - siehe Abtreibung).
Jeder Mensch ist durch die Sünde geistig krank. Er kann nur ganz heilen, wenn er von innen heraus erkennt, dass Gott ihn liebt. Diese Erkenntnis war der Zustand vor der Erbsünde. Das bedeutet auch, dass der Mensch die Sünde ablegen muss (im Beichtstuhl) um wirklich geheilt zu werden. Jede Krankheit ist in Christus auch ein "Weg der Kirche" (salvifici doloris) geworden. Das Leiden ist zum Weg der Barmherzigkeit geworden. Wir müssen wieder lernen, was Krankheiten uns sagen wollen. Die Theologie des Leibes ist die Art und Weise, wie wir den Leib studieren und betrachten sollen, vom Wort Gottes und seinem Kreuzopfer her. Dort ist das Zentrum!
Jesus führt uns den Weg, dass wir in unseren eigenen Leiden ihn erkennen und in seinen Leiden uns selbst. So werden wir durch die Betrachtung des Wortes mit ihm eins, er in uns und wir in ihm. Er ist für uns gestorben und hat sich für uns hingegeben, so sollen auch wir uns im Leiden ganz hingeben und mit ihm sterben. Dann werden wir auch mit ihm auferstehen. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Sexualität, sie muss gereinigt werden, erst dann sind wir wirklich frei und können frei lieben, ohne Ängste. Wir können mit anderen Menschen wieder frei in Beziehung treten, weil unsere Beziehung zu Gott geheilt ist. Nur, wenn wir die Barmherzigkeit Gottes in unserem Leiden annehmen, dann können wir diese erlösenden Liebe erfahren. In den meisten Fällen sind Krankheiten da wegen einem falschen Gottesbild und innerer Gottesferne.
Hier sollen nur ein paar Krankheiten genannt werden, die häufig auf schwere Verwundungen im Bereich der Sexualität hinweisen, auf versuchte oder gar durchgeführte Abtreibungen bei den Vorfahren oder in der eigenen Familie. Wir wollen damit nicht pauschalisieren, sondern es soll nur eine Hilfestellung sein, um besser zu erkennen und zu lernen den Leib als Theologie mit dem Wort Gottes zu studieren und zu verstehen. Wir warnen ausdrücklich vor der Anwendung esoterischer Bücher, die die Theologie des Leibes nachäffen! So wie das Wort Fleisch wurde und damit die Theologie Leib, so äfft der Feind diese Wahrheit des Leibes des Lichtes mit einem falschen Licht nach, hinter dem das "Anti-Wort" (Vater der Lüge) steckt. Deshalb soll hier anhand der Wahrheit des Wortes Gottes der Weg aufgezeigt werden, ohne jeglichen Budenzauber. Das hilft uns auch zu erkennen, wie Satan alles nachäfft und uns irreführt, weil er es im Mantel der Wahrheit versteckt und es ja so gut hilft und doch ist es in geistiger Weise die Lüge. Also Vorsicht!
1) Hautkrankheiten
Die Haut ist das Beziehungsorgan, weil wir damit "berühren". Gott gegenüber haben wir eine "geistige Haut" und auch er "berührt" uns geistigerweise. Berührungsängste kommen meist genau davon, dass sich diese Menschen extrem abgelehnt fühlen und wertlos. Sie können ihren eigenen Leib nicht annehmen, so wie Gott ihn geschenkt hat. Hier ist genau dieser schwere innere Bruch zu beobachten, so dass der Leib nicht in die Persönlichkeit integriert ist. Bei diesen Menschen hat es oft den Eindruck, als würden sie zwar da sein, aber nicht mit ihrem Leib, sondern außerhalb davon leben. Es ist wie eine Art innere Spaltung. Die Wurzel liegt hier sehr oft in einer schweren Verwundung der Sexualität, einer extremen Ablehnung in der Kindheit oder schon im Mutterleib vom Empfängnis an (d. h. das beginnt schon bei der inneren Herzenshaltung von Mann und Frau bei der geschlechtlichen Vereinigung und Zeugung des Kindes und v. a. dem Seelenzustand).
Wir können in der Pubertät der Jugendlichen erkennen, dass sich meistens mit der Reifung der Sexualität und des inneren erotischen Verlangens auch die Haut verändert (Pickel). Das zeigt, dass diese geistige Reifung sich auch über die Haut ausdrückt. Die Haut ist wie die Projektionsfläche der Seele, vergleichbar mit dem Bildschirm eines PC. Das "geistige Programm" in der Seele wirkt sich auf die Psyche aus uns lenkt das Verhalten des Menschen. Diese "geistige Festplatte" drückt sich über den Leib aus.
Die Haut steht immer in Verbindung mit der Beziehungsfähigkeit des Menschen. Die Beziehungsfähigkeit ist nur rein, wenn die Beziehung zu Gott rein ist. Die Haut ist wie eine Hülle des Leibes. Diese Hülle gibt es auch in geistiger Weise. Wenn diese gestört ist, nicht rein, und angefüllt mit Gottes reiner Liebe, des Heiligen Geistes, dann werden wir krank (hier sei erwähnt, dass die Esoterik genau das nachäfft, den Leib des Lichtes, aber mit einem falschen Licht, das von Luzifer kommt, aber nicht von Gott).
Die Haut ist auch ein Grenzorgan und ein Schutzorgan. Diese schweren geistigen Verwundungen (z. B. bei sexuellem Missbrauch oder vers. Abtreibung) zeigen sich auch oft an der Haut. So werden z. B. Kinder geboren, die schon von Mutterleib an an Neurodermitis leiden, an Psoriasis (Schuppenflechte). Hier gilt es zu prüfen, ob in der Familie Fälle von Missbrauch, Abtreibung, extremer Ablehnung, Gewalt, v. a. in den Generationen vorgekommen sind. Es ist in jeder Familie ein bestimmtes "Sündenmuster" zu erkennen, dass sich oft in den folgenden Generationen wiederholt. Diese Hautkrankheiten sind oft ein Schutz des Menschen, eine Ausgrenzung, um von anderen nicht berührt zu werden. Im Alten Testament wurden solche Menschen aus der Gemeinschaft ausgegrenzt. Die Ausgrenzung ist oft genau das, was die Menschen in sich fühlen, was sie erlebt haben, extreme Ablehnung schon von Empfängnis an. Es gilt diese Wurzel zu finden und sie in die Beichte und in die Hl. Messe zu bringen. Mehr zu diesem Thema unter "Innere Wunden heilen".
Hautkrankheiten und Angst stehen auch oft miteinander in Verbindung. Erfahrungen von sexuellem Missbrauch usw. sind Erfahrungen der Ohnmacht und Hilflosigkeit. Die Erfahrung der geschlechtlichen Vereinigung als Angst wirkt auf die Psyche und das ganze Verhalten des Menschen. Dieser "Kern der Unreinheit", dass oft lebenslang ein Geheimnis bleibt wirkt aber ständig wie ein "inneres Programm" nach außen und will sich zeigen. Die Haut ist dabei häufig der Signalgeber, das Alarmzeichen.
Bei solchen Verwundungen ist oft auch ein Unempfindlichkeit zu beobachten gegen Hitze, Kälte und Schmerz. Auch im Mundbereich, d. h. wenig Empfinden für heiße Speisen oder an den Händen für heißes Wasser. Die traumatische Erfahrung auf seelischer Ebene wirkt auch auf die Psyche und den Leib. Die blockierten Affekte der Seele (Trauma) wirken sich auch auf die Gefühle in Gedanken und auf das Nervensystem aus. So spüren diese Menschen oft weniger, sind "gefühlstaub" und auch so sehr verschlossen gegenüber den Menschen, der Umwelt. Nur die Öffnung gegenüber Gottes Liebe und der vertrauensvolle Umgang in der barmherzigen Liebe Jesu kann diesen Menschen helfen. Ohne Gottes Liebe kann keine gänzliche innere Heilung stattfinden. Weiteres zum Thema Haut hier:
2) Gelenkkrankheiten, Wirbelsäule
Die traumatischen Erfahrungen, die schon im Mutterleib beginnen, z. B. durch ständige Angst der Mutter während der Schwangerschaft oder Anwesenheit eines Partners, der sie missbraucht usw., wirken sich immer auf das Kind aus. Die Wirbelsäule ist die Mitte des Skeletts und des Leibes. Dort verlaufen die Hauptnerven und auch die Hauptblutbahnen im Leib. Traumatische Erfahrungen im sexuellen Bereich erzeugen einen so starken inneren Bruch zwischen Leib und Seele, dass der ganze Leib ständig auf Spannung und Hochtouren läuft. Das "innere Programm" ist ständig auf Alarmbereitschaft gestellt und das hat auch Konsequenzen für das Nervensystem. Schlaflosigkeit in der Nacht, Hyperaktivität usw. können auftreten. Die ständige "geistige Spannung" wirkt nach außen auf den Leib und verschiebt nach und nach die Wirbelsäule und kann sich entwickeln bis hin zum Bandscheibenvorfall. Wie häufig prüft man z. B. bei einem Bandscheibenvorfall bei diesem Menschen, ob er ein traumatisches Erlebnis hatte, geschweige denn schon im Mutterleib?!
Ein weitere sehr häufig auftretende Krankheit bei traumatischen Erfahrungen im sexuellen Bereich sind Hüftprobleme oder Hüftverschiebungen. Das Zentrum der Sexualität ist im Hüftbereich. Dem Hüftbereich ist der Schulterbereich und das Kiefer zugeordnet. So wie Gott oben im Himmel ist und wir unten auf der Erde, so ist auch unser Leib Ausdruck dieses Geheimnisses der Dreifaltigkeit. Auch der Leib ist dreifaltig. Das zeigen z. B. die Muskeln, indem es eine längsgestreifte und eine quergestreifte Muskulatur gibt. Nur am Herzen ist es eine überkreuzte Muskulatur aus Längs- und Querstreifen! Aus dem Mund wird durch das Wort der geistige Leib gezeugt, aus dem Samen des Mannes wird der irdische Leib gezeugt. Das "innere Programm", Hingabe = Angst, aufgrund der Verwundung der Sexualität zeigt sich auch in der extremen Verkrampfung der Hüfte und verschiebt auf Dauer die Hüftgelenke. Das führt dann nach und nach zu Gehproblemen und kann bis zum Rollstuhl gehen.
3) Zahnkrankheiten
Die Zähne sind auch ein großes Geheimnis. So wie die Füße die Wurzel des Leibes sind und ihn tragen, so ist es auch bei den Zähnen. Die Zahnwurzeln sind auch Ausdruck einer geistigen Wurzel und haben unmittelbaren Zusammenhang mit dem ganzen Leib und der Seele des Menschen. Es gibt kein Organ, dass von Gott her keine Bedeutung hat. Jedes Organ hat eine theologische Bedeutung! Man darf nur nicht pauschalisieren, sondern das Gesamtbild aller Symptome am Leib, der Psyche, des Verhaltens, der ganzen Erscheinung, führt uns zum Kern des Problems, zur Wurzel! Zahnausfälle, extremes Zahnfleischbluten, sind oft auch Zeichen, dass die Wurzel dieses Menschen schwer verwundet ist:
"Doch der Gottlosen zahlreiche Nachkommenschaft bringt keinen Nutzen und treibt, weil sie von unrechten Schößlingen abstammt, keine Wurzel in die Tiefe, noch kann sie festen Grund fassen. Denn wenn sie auch für eine Zeitlang üppig in die Zweige schießt, so wird sie doch, dastehend ohne festen Halt, vom Winde erschüttert und von der Gewalt der Stürme entwurzelt werden (Weisheit 4-3-4)."
Erinnern wir uns, dass auch Jesus von der "Wurzel" gesprochen hat, die wichtig ist beim Säen des Wortes. So wie das Wort in geistiger Weise Wurzeln fassen muss, damit es aufgeht und das geistige Lebenshaus einen festen Halt hat, so ist es auch mit dem dem Samen des Mannes. Das Wort fasst dann feste Wurzeln, wenn das Herz aufrichtig und edel ist, also rein! Die Reinheit ist der Schlüssel für das Wurzelfassen des Wortes (siehe Maria). Das gilt analog auch für das Wurzelfassen des Samens des Mannes in der Eizelle der Frau und anschließend in der Gebärmutter.
Wenn Menschen schon sehr früh die Zähne verlieren kann es auch ein Zeichen sein, dass die "geistige Wurzel" fehlt, der mangelnde innere Halt zeigt sich im mangelnden Halt der Zähne. Die Wurzel der Zähne findet keine festen Boden, so wie der Mensch keinen festen Boden unter den Füßen hat. Er ist unsicher, kann nicht vertrauen. Das kann auch ihren Grund in der Verwundung der Sexualität haben.
4) Nasenbluten
Wir haben bei den Gelenkkrankheiten von der ständigen "geistigen Spannung" gesprochen. Dieses ständige Anspannen und Festhalten im geistige aufgrund des fortlaufenden inneren Konfliktes mit der Lebenslüge kann auch zum wiederholten Platzen der kleinen Blutgefäße in der Nase führen. Es kann Nasenbluten plötzlich auftreten, sogar in der Nacht. Das Platzen der Blutgefäße ist hier das Zeichen, dass ein geistiger Überdruck im Menschen herrscht und er es nicht mehr aushält. Es will sich das innere Notprogramm befreien, kann aber nicht.
5) Essstörungen und Süchte
Hier sei als erstes die Bulimie, die Ess- und Brechsucht und die Magersucht erwähnt. Im Schreiben "Sieg über die Angst" können wir nachlesen, wie sich das Selbstbild des Menschen durch Verwundungen der Sexualität, Gewalt, Lebensverletzungen usw. verändert. Diese Menschen fühlen sich so extrem abgelehnt, dass dieses "Nein", dass sie erfahren haben oder über die Generationen (z. B. von Blutschuld, die nicht gebeichtet wurde) weiter wirkt, und sie ihren Leib nicht annehmen können. Das geistige "Nein", dass sie erfahren haben, oft schon von Empfängnis an, wirkt bewirkt zum einen eine innere Ablehnung der Persönlichkeit durch die Ablehnung der Geschlechtlichkeit. Dies kann sich so auswirken, dass die Person entweder aggressiv gegen sich selbst wird und ihren Leib förmlich misshandelt (durch Essen und Brechen, nichts essen oder maßloses Essen) oder aggressiv gegen andere wird. Der innere Konflikt wirkt nach außen als Aggressivität und Beherrschen-Wollen von anderen. Er kann aber auch noch extremer nach innen wirken und die Organe von innen her zerfressen (Autoaggressionskrankheiten).
Anstelle der Essstörungen können die verschiedensten Süchte auftreten, sowohl physisch als auch psychisch. Rauche, Alkohol, Drogen, Putzsucht, ständiger Reinigungszwang usw. sind hier nur ein Auszug von den vielfältigen Erscheinungsformen, die die Verwundungen der Sexualität nach sich ziehen können.
Das soll hier nur kurz angeschnitten werden, weil es ein sehr komplexes Thema ist, auf das wir gesondert eingehen müssen.
6) Abnormalität der Sexualität
Der Leib ist bei o. g. Verwundungen nicht in die Persönlichkeit integriert, weil die Geschlechtlichkeit verwundet ist. Erst wenn die Geschlechtlichkeit in das Ganze der Person integriert ist, dann kann der Mensch heilen. Nicht allzu selten ist dieser "innere Bruch" und die Ablehnung der eigenen Geschlechtlichkeit der Grund für Homosexualität oder sadistische Veranlagungen. Die Wurzel von einer abnormalen Ausübung der Sexualität liegt immer tiefer als bloß in der Psyche oder im Leib. Sie liegt auf "moralischer" Ebene und muss von innen her geheilt werden. Die betroffenen Personen können sich selbst nicht annehmen, ihre Person, weil ihre Geschlechtlichkeit schwer verwundet ist. Der Mann ist aber gerade deshalb Mann, weil es in seiner Geschlechtlichkeit eingeschrieben ist. Lehnt er diese ab, dann lehnt er sein Mannsein ab und es kann dazu kommen, dass er fraulich wird und sich von Männern angezogen fühlt. Es ist als wenn die Pole vertauscht werden. Das Gleiche gilt für Frauen. Dieses Thema ist ebenfalls ein sehr komplexes Thema und braucht eine eigene Ausführung an anderer Stelle.
7) Fehlgeburten und Unfruchtbarkeit
Für die Fehlgeburten kann das Gleichnis vom Sämann ebenfalls angewandt werden. Die geistige Geburt beginnt zuerst mit der ersten Zeugung (Erkenntnis) und wächst stetig an analog wie eine Schwangerschaft. Diese Empfängnis braucht aber dieses "edle und gute Herz", die reine Erde. Ist die Erde nicht rein, dann kann diese Saat keine Wurzel fassen.
Wir können das analog sehen zur leiblichen Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt. Wurden in den vorangegangenen Generationen Kinder abgetrieben, sexuell missbraucht, Mütter vergewaltigt (man denke an die beiden Weltkriege) usw., dann ist auf moralischer Ebene ein schweres Trauma gespeichert. Dieses geistige Trauma ist oft so schwer, dass die Betroffenen es nicht beichten, weil sie Angst vor dieser Wahrheit und vor der Strafe des Täters haben. Die Täter arbeiten hier genau so wie der Vater der Lüge. Er redet ihnen ein, dass sie bestraft werden, wenn sie die Wahrheit sagen, der Wahrheit glauben. So wird dieses Trauma, dieses schwere geistige Leiden oft zum lebenslangen Geheimnis. Diese Menschen leben auf einem "inneren Notprogramm" und einer "höllischen" inneren Einsamkeit. Der schwere innere Bruch löst ständig Ängste aus und diese machen sich fortlaufend bemerkbar, sowohl psychisch als auch leiblich. Es ist wie ein Dampfkessel, der sich ständig entladen will. Aus eine panischen Angst heraus vor dieser Wahrheit wird der Missbrauch, die Vergewaltigung, die Abtreibung, zur "Lebenslüge" und damit zur Entfremdung mit sich selbst, den Menschen, der Umwelt und mit Gott. Die Menschen leben wie in einer eigenen Welt und können keine inneren, tiefen, Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen.
Durch die Erbsünde Eva's wurde die Seele des Menschen mit einem Fluch beladen der Bund mit Gott gebrochen. Der "geistige Ehebruch" führte zum leiblichen Ehebruch. Wenn Frauen ein Kind abtreiben wollten oder sogar abgetrieben haben, dann liegt auch auf ihr ein Fluch, der gelöst werden muss. Die Konsequenz davon sind häufig eine oder mehrere Fehlgeburten. Die eigene Gebärmutter ist zum "Blutacker" geworden und die Frau ist nicht mehr fruchtbar, kann keine Kinder empfangen. Häufig lastet Blutschuld von den Vorfahren auf der Familie und eine oder mehrere Generationen später tauchen immer noch Fehlgeburten, schwere Depressionen, Süchte, Psychosen usw. auf.
Hier sei auch noch ein Zusammenhang des Missbrauchs der Sexualität (in jeglicher Form) mit der Geburt des Kindes im Leib der Frau erwähnt. Die Saat, die bei der geschlechtlichen Vereinigung und der Empfängnis in geistiger Weise in den Seelen von Mann und Frau liegt hat Auswirkungen auf die Seele des Kindes. Ist z. B. die Mutter sexuell missbraucht worden und dies ist nicht gebeichtet, dann liegt diese "Lebenslüge" in ihrer Seele. Bei der Geburt geht die leibliche Saat auf und die Frucht wird geboren (das Kind). Aber auch in geistiger Weise führt die Geburt zum Lösen der geistigen Saat (vergleichbar mit dem Lösen des 6. Siegels in der Geheimen Offenbarung) und die Früchte davon gehen auf. Die Frau erlebt durch die Geburtswehen, durch die Geburt an sich eine innere, geistige Reinigung und Reifung, so wie Jesus uns durch seine Passion (hier die Kreuzigung und der Todeskampf) gereinigt und geistig befruchtet hat. Bei der Geburt wird also auch die "Lebenslüge" ausgelöst, die Frau erinnert sich in ihrer Seele daran und verdrängt es meistens weiterhin. Das Kind ist unmittelbar in dieses Geschehen hineingenommen und erlebt diesen inneren Bruch, die "Lebenslüge" als eine Lebensangst, eine Existenzangst. Es kann dabei zu schweren Komplikationen bei der Geburt kommen oder gar einer Fehlgeburt. Die geistige Information, die durch den sexuellen Missbrauch gespeichert ist, lautet, dass die Mutter sich für das Kind hingeben soll. Diese "aufrichtige Selbsthingabe" verwirklicht sich für die Mutter in erster Linie in der Schwangerschaft und Geburt, weil sie ihren Leib ganz diesem Geheimnis hingibt. Wenn die Mutter dieses Trauma als "Lebenslüge" in sich trägt, ist es oft so, dass die Mutter sich nicht für ihr Kind hingibt (selbstlos), sondern sich an ihr Kind schon von Empfängnis an klammert und es festhält. Sie hat Angst davor sich hinzugeben aufgrund des sexuellen Missbrauchs. Die Konsequenz ist, dass die Mutter bei der Geburt das Kind nicht loslassen kann und es kommt zu schweren Komplikationen.
Das Gleiche kann sich schon früher vollziehen und die Mutter verliert ihr Kind schon vorzeitig vor der Geburt.
Die Angst, dass die Lebenslüge und das "Geheimnis" aufgedeckt werden, ist so extrem, dass die Frau alle Mittel einsetzt um es zu verdrängen.
Die Haltung gegenüber dem Kind zieht sich weiter fort, so dass die "geistige Nabelschnur" auch im Erwachsenenalter nicht abgeschnitten wird und die Mutter sich am Kind festhält und es stützen soll, statt umgekehrt. Die Eltern sind dazu da sich für ihre Kinder hinzugeben und sie zu Gott zu führen und nicht umgekehrt. Gerade solche Fehlstellungen und Rollenvertauschungen sind oft der Grund für zahlreiche geistige und leibliche Krankheiten.
(Hier sei gewarnt vor der Familienaufstellung nach Bert Hellinger, die aus dem Bereich der Esoterik kommt und nicht von Gott! Die Wahrheit der Kirche ist das Geheimnis des einen Geistes, der sich über den einen Leib offenbart)
Wenn die Generationen in die Hl. Beichte gebracht werden und die Lebenslüge aufgedeckt wird mit viel Geduld und Liebe, dann sind die Frauen auch oft wieder bereit ein Kind zu empfangen.
8) Sprachstörungen
Ein sehr häufig auftretendes Zeichen von einer schweren Verwundung der eigenen Identität oder einer Lebensverletzung sind fortdauernde Sprachschwierigkeiten wie z. B. Stottern, plötzliche Aussetzer des Gedächtnisses, Verschlossenheit und Unfähigkeit auf Fragen direkt zu antworten usw. Das kann eigentlich sehr leicht verstanden werden. Im Zwischenhirn sitzt das Gefühlszentrum des Menschen. Auf geistlicher Ebene sind dies die Affekte. Ein Trauma in der Seele (Lebensverletzung) führt zur Blockade dieser Affekte. Die geistliche Ebene wirkt sich auch auf die psychische und damit emotionale Ebene aus. Im Gefühlszentrum des Menschen kommt es zu einer Blockade. Das Zwischenhirn ist dabei die Verbindung vom Kleinhirn zum Großhirn. Das Zwischenhirn ist der Sekretär des Großhirns, die Durchlaufstelle. Wenn diese Durchlaufstelle blockiert ist, dann hat das auch Konsequenzen für die Sprachentwicklung, besonders wenn die Verwundungen schon im Mutterleib ausgesät wurden. Das Sprachzentrum im Großhirn ist blockiert, weil das Gefühlszentrum im Zwischenhirn blockiert ist. Die Sprache kann nicht frei fließen aus Angst, dass die blockierten Gefühle hochkommen könnten. So werden diese Gefühle festgehalten, damit das traumatische Erlebnis auf affektiver Ebene nicht hochkommen kann. Dies wiederum führt dazu, dass auch der Leib ständig unter Strom steht und gefühlstaub wird. Diese Menschen sind oft hochintelligent und mit dem Verstand hervorragend. Alles aber, was unmittelbare emotionale Reaktionen von ihnen erfordert ist für sie ein angstauslösender Faktor, der die in ihnen wohnende Lebenslüge zum Vorschein bringen könnte. So weichen sie den emotionalen Begegnungen aus und isolieren sich in einem immer enger werdenden Kreislauf von der Umwelt und den Mitmenschen ab und vereinsamen mehr und mehr innerlich.
Für Lehrer und Erzieher in der Schule sollte besonders bei extremen Sprachschwierigkeiten oder Problemen mit dem Schreiben auf die Möglichkeit eines traumatisierten Kindes geachtet werden. Ein unwissender Lehrer oder Erzieher, der das Kind ungerecht behandelt, vernachlässigt, auf die Seite stellt und nicht vor den Erniedrigungen der anderen Schüler schützt, kann dem Kind nur schwer helfen, weil er nur auf das äußere schaut, aber die Zusammenhänge nicht kennt. Gerade in diesem Bereich der Erziehung ist die Theologie des Leibes unumgänglich und dringend notwendig, um die Lehrkräfte und Erzieher feinfühlig zu machen für das Seelenleben der Kinder und Jugendlichen.
Das sollte vorerst ein Auszug sein von den verschiedenen Erscheinungsbildern bei Lebensverletzungen und Identitätsstörungen. Wer weitere Erfahrungen und Beobachtungen gemacht hat, der kann sie gerne per E-Mail an uns senden unter: webmaster@apostolic-community.org
Legende:
TLA = Theologie des Leibes für Anfänger (Christopher West, USA)
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