DER SINN DES LEBENS ?

 

IST DAS DEIN SINN oder soll er es noch werden?

Was ist der Sinn des Lebens?

Dies ist eine Frage, die wir uns früher oder später alle stellen in unserem Leben. Der eine stellt sie sich vielleicht relativ freiwillig und ziemlich früh, vielleicht in seinen Jugendjahren. Der andere stellt sich diese Frage vielleicht erst mit 60 Jahren oder gar erst kurz bevor er stirbt.

Diese Frage ist sehr eng mit dem Leiden des Menschen verbunden. Ich selbst habe mir diese Frage mit 23 Jahren gestellt. Ich erkannte in mir, dass mein Leben in eine völlig schiefe Bahn läuft und mit meinem Herzen etwas nicht in Ordnung ist. Mit sechs Jahren rauchte ich aus Neugierde gemeinsam mit meiner Schwester meine erste Zigarette. Die Wirkung war verheerend, mein Vater erwischte uns dabei. Mit 16 Jahren rauchte ich  meinen ersten  selbstgedrehten Joint. Ich ging nach dem Abschluss der Mittleren Reife von einer Party auf die andere, ließ regelmäßig die Berufsschule sausen und war völlig unkonzentriert in der Arbeit.

 

Partys sollten gefeiert werden. Besonders "In" waren das "Zelten im Freien". Viele junge Leute kamen immer vorbei und wir saßen gemeinsam um ein Lagerfeuer. Der eine brachte ein paar Kisten Bier mit, der andere Sekt, der andere Schnaps und Zigaretten usw. Gute Heavy Metal Musik, Metallica Standardlieder und alles was so dazugehört, durften nicht fehlen. Ja, ich fühlte mich gut dabei, mit vielen Freunden zusammenzusitzen, gemeinsam zu rauchen, einen "Jolly" reinzuziehen, mich abhängen zu lassen und meine Freiheit zu genießen. Die Schule war beendet, endlich konnte ich tun und lassen, was ich will.

Mit 16 Jahren war ich mittlerweile so eingeübt mit Alkoholtrinken, dass ich alleine locker zehn halbe Bier, also fünf Liter Bier (!!!), trinken konnte, und dabei noch sprechen und gerade sitzen konnte. Ja, ich war stolz darauf, dass war Fun, Spaß, da ging's ab. Die Mädels durften natürlich nicht fehlen, langsam tastete ich mich heran an das andere Geschlecht, es war einfach spannend.

 

 

    "Hast du schon mal probiert? Das haut richtig rein, viel besser als Alkohol!"

 

 

Mit meinen Eltern wollte ich noch wenig zu tun haben, weil ich zu Hause keine Partys feiern durfte. Das war für mich völlig unverständlich. Den Lohn, den ich in meiner Ausbildung als Steuerfachgehilfe bekam, war bereits nach zwei Wochen weg. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie ich damit umgehe, Hauptsache Spaß und Abfeiern, das war meine Devise, jeden Tag.

 

Ist es bei dir vielleicht auch so? Du fühlst dich zu Hause überhaupt nicht wohl, hast keinen Bock auf Familie und was dir dein Vater oder deine Mutter beibringen will, ist sowieso alles altmodisch und Mist? Feierst du gerne Partys, triffst dich mit Mädels, willst gerne Spaß haben, hast schon mal einen Joint (Jolly) geraucht oder rauchst du schon?

 

Ich denke in der heutigen Gesellschaft ist das für einen jungen Menschen schon fast zum Standard geworden. Man muss gut aussehen, rauchen, in der Disko ist es in ein "Desperados", einen "B52" oder einen "Feigling" zu trinken. In der Diskothek ist man förmlich ein Außenseiter, wenn man nicht raucht, oder? Tanzst du gerne? Ja, ich auch!

Tanzen ist gut für den Körper, es ist nur die Frage, nach was du tanzst oder wer dir auf der Nase herumtanzt?

Für wen tanzst du, wer tanzt für dich? Tanzt dir jemand auf der Nase herum, ohne dass du es weißt?

 

Ich kann dich gut verstehen, wenn du Spaß, Freiheit, den Reiz des Neuen, Freundschaft, Partys usw. suchst. Ich suchte dies selbst, habe aber wenig darüber nachgedacht, was ich eigentlich suche. Es war halt einfach so, man hat es halt so gesehen bei anderen Schulkameraden, bei Freunden, in den Medien. Aber ist es das, was du suchst?

 

Was suchst du oder besser gesagt, wen suchst du? Was liegt in der Tiefe deines Herzens, nach was sehnst du dich mehr als alles andere? Sind es die Zigaretten, das neue Auto, ein großes Haus? Oder sehnst du dich nach einem festen Freund, mit dem du alles besprechen kannst. Sehnst du dich vielleicht nach einer Gemeinschaft der Liebe, in der du so angenommen wirst, wie du bist, mit all deinen Schwächen? Stelle dir diese Frage, aber ganz ehrlich!

 

Dies ist sehr wichtig, denn sonst stellst du sie dir vielleicht zu spät und gerätst dort hin, wo ich hingeraten bin. Ich kann dir nur sagen, dort willst du nicht hingelangen, wo ich war. Ich war seelisch, moralisch, körperlich, psychisch bereits im Grab. Dies ist der erste Teil! Ich möchte dir erzählen, was mich dazu bewogen hat, über mein Leben ernsthaft nachzudenken.

 

Nach den o. g. Ausgelassenheiten ging es mit 17 Jahren soweit, dass ich mir selbst das Leben nehmen wollte. Ich war innerlich am Boden zerstört. Ich hatte zwar Freunde, aber in diesem Moment war keiner von ihnen da, keiner mit dem ich reden konnte, oder doch? Ich wollte mir die Pulsadern aufschneiden, ganz alleine Abschied nehmen von dieser Welt. Ich hatte eine Freundin, die mich einfach sitzen ließ und mit einem anderen durch die Gegend zog. Zu Hause fühlte ich mich abgelehnt (obwohl dies nicht so war!), ich hatte keinen Bock auf Lernen, gute Manieren oder sonst irgendetwas in der Richtung. Ganz einfach gesagt, ich war frustriert, frustriert über die ganze Welt, ich sah in nichts einen Sinn. Aber in dem Moment, wo ich da saß und ansetzen wollte, hörte ich in meinem Herzen eine Stimme, die sagte: "Tu es nicht!"

 

Ich habe so etwas zuvor noch nie erlebt. Ich wusste in dem Moment, dass in mir etwas ist, das mit mir spricht und mich davon abhalten will mein Leben einfach aufzugeben. Ich spürte auf einmal eine neue Kraft, ein Licht in mein Leben fließen. Ich stand langsam auf und betrachtete die Bäume, die Welt und dachte darüber nach, was wohl meine Eltern sagen würden, wie sie leiden würden, wenn ich nicht mehr da bin. Ich erkannte, dass dies sehr schlimm wäre. Ich hatte Angst nach Hause zu kommen, weil ich ohne Erlaubnis meiner Eltern eine Party gefeiert hatte und das ganze Wohnzimmer verwüstet war. Ja, ich gehorchte nicht, es war meine Schuld, aber ich ging wieder nach Hause. Ab diesem Augenblick, wo ich mich der Situation in meinem Leben ernsthaft gestellt habe, konnte ich die Entscheidung treffen, neu anzufangen. Ich beschloss die Ausbildung zum Steuerfachgehilfen zu beenden und bewarb mich bei der Polizei. Meine Eltern waren sofort einverstanden, weil sie meine große Not erkannten. Ich wurde nach Bestehen der Tests genommen und konnte schon im Herbst anfangen.

 

Nun sollte ein Weg beginnen, der mein ganzes Leben verändern und prägen sollte.

 

Durch die Schulung bei der Polizei lernte ich sehr viel Disziplin und Drogen und Alkohol waren da natürlich erst mal tabu. Ich fand Spaß an Sport und am Lernen und schloss meine Ausbildung gut ab. Jetzt sollte alles von vorne beginnen. Ich zog nach der Ausbildung mit meiner damaligen Freundin zusammen. Ich wollte ein neues Leben aufbauen und dies gelang auch ziemlich gut. Doch es sollte eines passieren, was ich niemals gedacht hätte. Meine Freundin und ich vertrauten blind auf die Verhütung und es geschah. Mit 21 Jahren war ich Vater geworden. Die Schwangerschaft war bis zur 10. Woche fortgeschritten. In unserer Unwissenheit und unserem Leichtsinn ließen wir für damals 500,- DM das Kind abtreiben. Wir waren uns beide nicht bewusst in diesem Moment, was wir getan hatten. Lt. Gesetz war es ja "erlaubt", also kann man dies ja auch tun. Ja, dies sollte sich als der Beginn der Hölle auf Erden herausstellen!

 

Die Beziehung ging in die Brüche, ich warf hasserfüllt meine Freundin aus der Wohnung! Ich begann wieder zu rauchen, zu trinken (regelmäßig) und nahm bei einer Party in einer Diskothek zum ersten Mal Ectasy. Das war einfach ein Hochgefühl, noch nie erlebt, eine neue Freiheit schien sich aufgetan zu haben.

 

 

 

Es sollte nicht bei diesem einen Mal bleiben, es wiederholte sich immer weiter, bis ich regelmäßig Extasy, Speed, später sogar Kokain und eine Art LSD konsumierte. Es war absoluter Wahnsinn, was ich tat. Ich war immer noch Polizist und es schien auch einigen Freunden zu Hause auf. Doch ich konnte noch Arbeit und Freizeit trennen. Ich wollte immer mehr von diesem Hochgefühl spüren und so war ich bereits abhängig, ich konnte es nicht mehr lassen. Bei jedem Weggehen war die Droge mit dabei. Ich kam in Diskotheken, in denen so gut wie jeder Drogen konsumierte.

 

Im Dienst sperrte ich Jugendliche und junge Erwachsene ein, weil sie Drogen genommen hatten. Ich sah, wie junge Leute sich amüsieren, frei sein wollen und jeder Lust nachgehen, auch im sexuellen Bereich. Ich war selbst dabei, als die jungen Leute in den Knast gesteckt wurden. Ich erlebte selbst, wie sie verrückt wurden durch die Drogen, saß im Krankenhaus als Wache bei denen, die auf den Drogen "hängengeblieben" sind, also einen schweren psychischen Schaden davongetragen haben. Durch den Drogenkonsum häufte ich einen Schuldenberg von ca. 15.000,- € an und er wurde immer größer. Ich war in einer ausweglosen Situation, mein Leben war die Hölle auf Erden und ich war am Ende. An Weihnachten war alles Geld alle, so dass ich meinen Eltern nicht einmal ein kleines Geschenk kaufen konnte. Und da sollte der Moment kommen, der meinem ganzen Leben wieder eine entscheidende Wende und Richtung geben sollte!

 

Ich fiel unter Tränen auf die Knie und schrie zu GOTT, "Hilf mir, ich kann nicht mehr". Warum ich das in dem Moment getan habe, weiß ich nicht, es war einfach ein Hilfeschrei ohne nachzudenken. Und GOTT hatte mich erhört, ohne dass ich dies wusste in diesem Moment. Eines Tages kaufte ich mir ein Buch über das Unterbewusstsein und las darin folgenden Satz:

 

"Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit dem Urteil, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit dem Maß, mit dem ihr messet, wird euch gemessen werden." (Mt 7, 1-2)

 

Dieses Wort aus der Bibel traf mich wie ein Schwert ins Herz. Ich konnte dieses Wort nicht mehr vergessen, es verfolgte mich förmlich. Im Polizeidienst hatte ich ständig dieses Wort vor Augen und bekam immer mehr ein schlechtes Gewissen. Ich sah die vielen Jugendlichen, Mädchen und Burschen, die verzweifelt waren, deren Familien zerbrochen waren, die sich alleine fühlten. Ich stellte mir die Frage, "Was machst du hier eigentlich?"

 

Zum ersten Mal in meinem Leben fragte ich danach, warum ich das alles eigentlich tue, wer ich eigentlich bin. Ich dachte zum ersten Mal über die anderen nach, warum es diesen jungen Menschen so schlecht ging, warum sie Drogen nehmen und warum ich Drogen nehmen! Ich fragte mich ganz ehrlich, warum tust du das alles?

All dieses Leid in der Welt, all dieses Leid, welches ich täglich im Dienst sah. Warum leiden die Menschen alle so? Warum nehmen so viele Jugendliche Drogen, trinken Alkohol, sind psychisch krank. Besonders in der psychiatrischen Anstalt im Krankenhaus, dort wo ich den jungen Leuten begegnete, die schwere psychische Schäden durch Drogen- und Alkoholkonsum davongetragen haben, stellte ich mir immer wieder die Frage nach dem Sinn des Lebens. 

 

Ich fragte mich auch, ob das der einzige Weg ist, die Jugendlichen, die so schwer abhängig, krank und verletzt sind, zum Heil zu führen. Immer tiefer erkannte ich in mir, dass es einen anderen Weg geben muss. Ich fragte immer weiter und so begann das neue Leben bereits in mir, ohne dass es mir bewusst war zu diesem Zeitpunkt. 

 

Genau an diesem Punkt möchte ich ansetzen, bei dieser Frage! Egal, wo du jetzt stehst, was du jetzt tust, ob du Drogen nimmst, dem Alkoholkonsum verfallen bist, ob du rauchst, egal wer du bist und welche Schwäche du hast, es spielt jetzt keine Rolle! Wichtig ist, dass du bereit bist, dich auf einen neuen Weg einzulassen, dass du bereit bist von dir etwas sagen zu lassen, dass dein ganzes Leben verändern kann und wird, wenn du "JA" sagst". 

(Fortsetzung meiner Lebensgeschichte findest du unter hier)

 

Ein Grundsatz sollte als aller erstes sein, dass du erkennst, dass du sehr schwach bist und Hilfe brauchst, auch wenn du es vielleicht jetzt noch nicht glauben willst, annehmen kannst. Da du aber diese Seite liest, hast du dich schon auf die Suche gemacht und jetzt gehts weiter, freue dich! Die Erkenntnis der eigenen Schwachheit war auch für mich sehr hart und schmerzte sehr, aber letztendlich fand ich so wieder zum Leben zurück, zur wahren Freiheit!

 

Auf den folgenden Seiten soll sich für dich eine neue Welt eröffnen, ein neuer Weg, der dich reinigt und dein Herz erhellt, der dich erkennen lässt, was mit deinem Herz los ist, der dich zurückführt zum Leben!

 

 

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