WIE GEHE ICH MIT MEINEN LEIDEN UM?

Liebt Gott mich überhaupt, wenn doch so viel leiden muss? Straft Gott die Menschen mit dem Leiden, weil sie so viel gesündigt haben? Warum leide ich überhaupt? Woher kommt denn das Leiden? Warum leiden andere mehr oder weniger als ich? Warum versteht keiner meine Leiden?

Alle diese Fragen hast du dir vielleicht persönlich schon oft gestellt, zumindest eine davon. Das Leiden ist dir persönlich in deinem Leben begegnet, wie auch immer. Du kannst jetzt sagen, "Nein", mir geht es blendend, ich leben gut, ich habe alles, was ich brauche, ein Auto, Geld, meine Frau, ein schönes Haus mit Garten...

Damit du jetzt prüfen kannst, ob das eigentlich nicht auch ein Leiden sein kann, folgende Frage: 

Was wäre, wenn du von heute auf morgen alles verlieren würdest? Glaubst du dann immer noch an Gott und liebst ihn? Genau das ist nämlich Hiob passiert. Ihm wurde alles genommen, Besitz, Freunde, Familie, einfach alles. 

Wir lesen in diesem Buch eine Unterredung mit Satan und Gott. Satan sagt zu ihm, dass Hiob doch nur so gerecht und gottesfürchtig ist, weil es ihm so gut geht (vgl. Job, 1,11). Gott lässt daraufhin zu, dass Hiob geprüft wird: "Wohlan, alles, was sein ist, sei deiner Hand überlassen; nur nach ihm selbst strecke deine Hand nicht aus (Job 1,12)." 

Hier taucht das Leiden als Prüfung auf, damit Job seine Liebe zu Gott beweisen kann. Das ist eine ganz andere Dimension als du sie vielleicht gekannt hast. Vielleicht durftest du in deinem Leben durch zahlreiche Leiden gehen und hast ausgeharrt, hast nicht aufgegeben, bist weitergegangen und hast festgestellt, dass dich dieses angenommene Leiden reifen hat lassen in der Liebe und in der ganzen Lebensführung. Dann kannst du folgende Hilfen im Umgang mit dem Leiden viel leichter verstehen. 

 

Für diese Betrachtung ziehen wir insbesondere zwei Schriften heran, das Apostolische Schreiben "Salvifici doloris" (über den christlichen Sinn des menschlichen Leidens, Papst Johannes Paul II., 11. Febr. 1984) und das Goldene Buch (Hl. Ludwig Maria Grignion v. Montfort). 

 

I. Die Wissenschaft des Kreuzes

 

Die Wissenschaft des Kreuzes ist für diese Welt ein Anstoß, weil sie bei Leiden, Schmerzen, Worten wie Buße, Sühne, Opfer usw. zurückschreckt. Dabei vergisst die Welt, dass diese Wissenschaft die Wissenschaften aller Wissenschaften ist, sie ist die Wissenschaft der Liebe, die uns in das wahre Leben führt: "Wer sein Leben liebt, verliert es, und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zu ewigem Leben bewahren (Joh 12,25b)."

Das ist der Weg des Kreuzes, der Weg des Sich-Verschenkens, des Loslassen und Überlassens an den Willen Gottes. Gleichzeitig sollen wir uns von den irdischen Gütern loslösen. Das können wir aber nicht aus uns selbst und deshalb kam Jesus in diese Welt um uns als den "Weg" zu zeigten, der uns durch die "Wahrheit" ins "Leben" führt (vgl. Joh 14,6). Nur dieser Weg, der "schmale Weg" (vgl. Mt 7,14), führt uns in das wahre Leben. Vergleichbar ist das mit der Geburt eines Kindes, dass durch die Wehen durch den Geburtskanal hindurchgepresst wird. So kostet es auch uns anfangs viel Kraft uns von den irdischen und sichtbaren Dingen loszureißen um uns zu den göttlichen Dingen zu erheben. Aber genau darin besteht der Weg, in der Abtötung der Begierden mit der Gnade Gottes und der Auferstehung zum neuen Menschen in Christus selbst. Das ist das Grundgeheimnis des christlichen Glaubens, die "neue Schöpfung" (vgl. 2. Kor. 5,17). Jesus sagt uns: "Von den Tagen des Johannes' des Täufers an bis jetzt leidet das Himmelreich Gewalt, und Gewaltsame reißen es an sich (Mt 11,12)." Der Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort schreibt hierzu: "Je mehr du dir Gewalt antust im geduldigen Leiden, desto mehr wirst du in der Liebe Jesu Christi Fortschritte machen (GB, S. 279)." Diese Gewalt heißt bei Gott LIEBE, die Liebesgewalt des DREINIGEN GOTTES, des Heiligsten Herzens Jesu will uns durch das Unbefleckte Herz Mariens erreichen und reinigen. 

Nun ist schon der erste wichtige Begriff gefallen: REINIGUNG

 

II. Die Reinigung der Reben

 

"Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg, und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, damit sie mehr Frucht bringe (Joh 15,2)." Wenn wir zu Gott sagen, dass wir ihm nachfolgen wollen, dann wird uns am Anfang nicht unbedingt Zuckerbrot erwarten. Gerade der Beginn ist die schwierigste Reinigung, da müssen die großen Steine aus dem Weg geräumt werden und erst einmal das Fundament gelegt werden. Gott beginnt dann die Seele erst einmal zu pflügen und umzugraben. Das bedeutet, dass dir dann bestimmt eigene Wunden bewusst werden und du oft in Situationen kommst, die du einfach nicht annehmen kannst. Das Schwierige dabei ist, dass man dann gleich unruhig wird und glaubt, dass Gott einen nicht liebt. Genau das ist falsch. Deswegen kam Jesus und ging ans Kreuz. Er wollte uns beweisen, wie GOTT VATER uns als seine Kinder liebt, nämlich so, dass er sich selbst im Sohn ganz hinopfert als Zeugnis. Gleichzeitig hat er uns den Weg gezeigt, wie wir gereinigt werden, im Annehmen der Leiden. 

 

1. Annehmen der Leiden

 

Das ist der erste und wichtigste Schritt. Die meisten Menschen verzweifeln, weil sie mit ihren Wunden nicht fertig werden. Sie werden immer wieder abgelehnt, wenden aber ihren Blick nicht zu Gott und verzweifeln. Das Ergebnis ist, dass die Situation noch schlimmer wird als sie eh schon ist. Jesus sagte uns, dass wir das Reich Gottes annehmen sollen wie ein Kind (vgl. Lk 17,18) und genau darin liegt der Schlüssel. Das Reich Gottes kam durch den Weg des freiwilligen Leidens Jesu. Jesus litt also unschuldig um uns zu zeigen, was es heißt rein zu lieben. Wir sollen nicht mehr andere verurteilen für das, was sie uns antun, sondern erkennen, dass die erste Wurzel aller Leiden das Böse ist. Leiden annehmen heißt also: "Wehrt euch nicht gegen den Bösen, sondern wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die andere hin (Mt 5,39)!" Das ist sehr schwer für uns, die Feindesliebe. Die Erbsünde hat im Menschen bewirkt, dass er sich eine Mauer des Stolzes aufbaut und sich gegen Gott und seine Gebote auflehnt. Auch die Menschen untereinander können nicht mehr vertrauen und lehnen sich gegeneinander auf, weil sie Angst voreinander haben. Darin liegt das Grundproblem, die Angst nicht geliebt zu sein oder die Liebe zu verlieren. Davon will uns Jesus heilen, so dass wir erkennen, dass Gott uns liebt und immer geliebt hat. 

Die größte Überwindung und die wichtigste Übung ist es, nicht bei anderen anzufangen, sondern bei sich selbst anzufangen, jeden Tag. Das ist die Selbstverleugnung, die Jesus uns gelehrt hat. Dazu können wir wie in einem Spiegel beobachten, welche Schwächen und Stärken andere mir zeigen. Das, was mich am anderen am meisten aufregt, ist oft mein eigenes Problem und vielleicht eine Seite, die ich an mir selbst nicht annehmen kann. "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" (vgl. Lk 10,27). Was aber bedeutet das im Hinblick auf das Annehmen der Leiden? Wenn ich mich nicht in erster Linie so annehme wie ich bin mit allen Leiden, dann kann ich auch den anderen nicht annehmen und umgekehrt. Dieses stete "JA" zum Willen Gottes und die Unterordnung unter alles, was geschieht ist der erste wichtige Schritt. Hier scheitern schon die meisten, weil sie sich ihren tiefen Wunden im Herzen einfach nicht stellen wollen. Sie laufen Jahre, ja oft Jahrzehnte vor der Wahrheit, vor der Liebe Gottes, davon und merken es gar nicht. 

Der Hl. Ludwig Maria Grignion schreibt, dass vor allem die kleinen Kreuze die sind, die Gott am meisten liebt. Das heißt z. B. eine Schmähung annehmen, sich nicht rechtfertigen, wenn mir jemand etwas nicht zurückgibt nichts zu sagen und es Gott zu schenken im Vertrauen auf seine Barmherzigkeit usw. 

Wir sollen uns nicht noch eigene Kreuze zimmern, sondern dass, was an Übel und Leiden vorhanden ist, erst einmal annehmen. Gott schickt von sich aus keine Leiden, sondern er lässt sie zu wie bei Hiob um uns zu prüfen, zu reinigen und in dieser Reinigung reifen zu lassen. Das Leiden ist dabei wie der Regen auf den Acker. Je bereiter dieser Acker (Seele) den Regen (Leiden) aufnimmt und die Sonne daraufscheinen lässt (Liebe Gottes) um so schneller bringt die Seele Frucht. Dieser Weg gilt für jeden Menschen. "Über Jahrhunderte und Generationen hinweg hat sich immer wieder herausgestellt, dass Leiden eine besondere Kraft in sich birgt, die den Menschen innerlich Christus nahebringt, eine besondere Gnade also (SD, S. 32)." 

Das von dieser Seite her zu betrachten ist gar nicht so einfach zu Beginn, aber Gott schenkt diese Gnade, wenn wir mit unserem JA Ihn darum bitten. Somit sind wir beim zweiten wichtigen Punkt angelangt.

 

2. Der Blick auf Gott

 

Wir verzweifeln im Leiden nur, wenn wir uns um uns selbst drehen und in unseren negativen Gedanken stecken bleiben. Papst Johannes Paul II. lehrt uns, dass "das Leiden (...) nicht mit Hilfe einer Gnade von außen, sondern nur von innen her verwandelt werden und verändert werden" (SD, S. 33). Ist es nicht so, dass wir selbst leiden und immer anderen die Schuld geben, uns beschweren, beklagen, wie schlimm doch alles sei. Damit nehmen wir Jesus jede Chance uns in den "innere[n] Prozess" (SD, S. 33) der Verwandlung einzuführen, in die Schule des Kreuzes. Das macht den wahren und auferstanden Christen aus, der auch mit Jesus bis auf Golgotha gegangen ist. Ohne Karfreitag gibt es auch keinen Ostersonntag, auch wenn uns das heute vielerorts so verkündet wird. 

Der nächste Schritt ist, dass wir in allen Leiden nur noch den Willen Gottes suchen und alles als Prüfung von Gott her sehen. Das kann eine ganze Weile dauern weil wir uns oft gegen das Leiden sehr lange auflehnen, bis wir bereit sind es zu anzunehmen (Umgebung, die Menschen, die Situationen) wie Gott es will, nicht wie wir es gestalten wollen. Das heißt es den Willen Gottes zu tun, sich ihm überlassen, führen lassen. Dieser Blick nach oben bedeutet, dass wir in unserm Leiden auf das Kreuz Christi schauen und uns mit seinen Leiden verbinden. Dadurch handeln wir genauso wie der rechte Schächer. Wenn wir JA sagen, auf Jesus schauen und uns mit seinem Leiden verbinden, dann verbinden wir uns mit seiner Barmherzigkeit und erlösenden Liebe, die uns befreit. "Der Mensch hört seine rettende Antwort erst, wenn er selbst mehr und mehr an den Leiden Christi teilnimmt (SD, S. 34)."

Dieser Blick auf Gott hat eine ganz wichtige Wirkung. Wir sehen, dass wir nicht die Einzigen sind, die Leiden, sondern das Christus alle diese Leiden schon getragen hat und sie besiegt und erlöst hat. "Im Kreuz Christi hat sich nicht nur die Erlösung durch das Leiden erfüllt, sondern das menschliche Leiden selbst ist dabei zugleich erlöst worden (SD, S. 22)." Das ist unsere Zuversicht, die uns vom "Gefühl der Nutzlosigkeit des Leidens" (SD, S. 34) befreit. Diese Nutzlosigkeit im Leiden ist oft das schlimmste Leiden, weil ich nicht weiß, warum das alles so ist. Je mehr ich aber in allen Leiden den Willen Gottes suche, und das tue ich am Kreuz, dann verstehe ich, dass das Leiden in dem Moment keine Macht mehr über mich hat, wenn ich mich Christus hingebe. Dann beginnt er mich innerlich zu verwandeln. Die Liebe Gottes triumphiert über das Böse, dass im Leiden wirkt und schmilzt mein Herz, meine Mauern des Stolzes und lässt mich mehr und mehr vertrauen. Nun ist es aber noch nicht getan. Nach dem Annehmen der Leiden (jeden Tag aufs Neue) und dem Blick auf Gott kommt der nächste wichtige Schritt. 

 

3. Aufopferung der Leiden

 

Annehmen, auf Gott schauen, mit ihm verbinden und die Leiden aufopfern. Das ist der Weg. Wir sollen keine bequemen Auswege suchen und dem inneren Prozess ausweichen. In uns steigt eine Angst hoch das Leben zu verlieren, wir wollen uns den Wunden in unserem Herzen nicht stellen und laufen davon. Das taten auch die Pharisäer und Schriftgelehrten. Sie lasen zwar alles, hatten alles mit dem Verstand begriffen, wollten sich aber nicht auf das Kreuz Christi, also auf das Leiden einlassen, dass sie in das Herz des VATERS führt (vgl. Joh 5,39-40)." 

Die Leiden sollen aufgeopfert werden, aber nicht für unsere eigenen Zwecke. Das Leiden in Christus bewirkt, dass unser Stolz stirbt, die Ichsucht. Es soll dazu dienen, "im Menschen die Liebe zu wecken, eben jene uneigennützige Hingabe des eigenen ,Ich' zugunsten der anderen, der leidenden Menschen (SD, S. 37)." Das ist sehr, sehr wichtig. Die Leiden können oft nicht verwandelt werden, weil wir alles tun, damit unsere Leiden geheilt werden. Wir beten immer für uns und vergessen dabei, dass das Leiden zur Barmherzigkeit für andere führen soll. Jesus schenkt uns Schritt für Schritt die Heilung. Diese ist aber nur möglich, wenn unser ,Ich' stirbt. In diesem ,Ich' sitzt das "non serviam", sich nicht hingeben zu wollen. Der Schritt besteht also hier darin, dass ich immer wieder meine Leiden für andere aufopfere zu deren Heilung und Befreiung und dann werde auch ich selber heil, weil mein Stolz stirbt. 

Sehr empfehlenswert ist hierzu das Gebet des Kreuzweges und unser Aufopferungsrosenkranz. Das Leiden ist ein Weg, ein Weg zu Christus und damit zu uns selbst: "Während er an dieser Liebe teilhat, findet sich der Mensch letztlich im Leiden selbst wieder: Er findet ,das Leben' wieder, von dem er glaubte, er habe es wegen des Leidens ,verloren' (SD, 27)." Nun sind wir bei einem Punkt angelangt, indem unser Leiden Sinngehalt bekommt und wir erkennen, dass Gott immer die Hand über unserem ganzen Leben hatte und uns geführt hat. Er hat alle Leiden nur so weit zugelassen um uns darin auch zu schulen. Das Leiden "ist eine Berufung" (SD, S. 34).

 

III. Die Berufungsfindung

 

Wenn wir diesen Weg beständig, mit Ausdauer so gehen, dann erkennen wir früher oder später in allen Dingen den "roten Faden" des Heiligen Geistes, die Vorsehung und Führung Gottes. Gott hat es in seiner Weisheit so gefügt, dass er das Leiden zulässt und von den Menschen das Gleiche erwartet wie er selbst es uns vorgelebt hat. Wir sollen durch diese Schule des Himmelreichs (Kreuz) gehen, um verwandelt und gereinigt zu werden. Wir gehen in dem Sinn in Christus, durch ihn und mit ihm den Kreuzweg und erstehen mit ihm auf als neue Schöpfung. Die Bosheit der Sünde wird besiegt, das Leiden erlöst und die eigenen Leiden werden zur Berufung und Gnade für andere: "Frucht einer solchen Umkehr ist nicht nur die Tatsache, dass der Mensch die Heilsbedeutung des Leidens entdeckt, sondern vor allem, dass er im Leiden ein ganz neuer Mensch wird. Er entdeckt gleichsam einen neuen Maßstab für sein ganzes Leben und für seine Berufung (SD, S. 32)." Das heißt es alles mit "anderen Augen" zu sehen, mit einem "sehenden Herzen" (Deus caritas est). Dann erkennen wir unseren Auftrag, dass wir nur barmherzig sein können, wenn wir selbst mit Christus gelitten haben und darin seine heilende Liebe erfahren haben. Barmherzig sein heißt mitfühlen, verstehen und einfühlen. Wie soll ich aber die Leiden von anderen verstehen, wenn ich selbst nie mit Jesus gelitten habe? Die Berufung des Christen ist die Berufung zur Barmherzigkeit, zur selbstlosen Liebe. Genau dahin führt uns der Weg des Kreuzes und das sollte uns mit Freude erfüllen, auch wenn es zu Beginn oft so schwer ist mit den Leiden umzugehen. "Der Mensch muss sich in erster Linie dazu aufgerufen fühlen, die Liebe im Bereich des Leidens zu bezeugen (SD, S. 38)." Das lernen wir nur durch das Kreuztragen mit Jesus und die Hingabe an seinen Willen. Das ist der wahre Weg und die "Schule der Reinheit", die nicht durch Studieren und Hilfe von außen, sondern nur durch die Leidensschule von innen her bestanden werden kann. Das angenommene und aufgeopferte Leiden könnte man in einer Metapher vergleichen mit einer Feder, die zusammengedrückt wird oder mit der Kupplung bei einem Pkw. Die Feder kann in dem Maß nach oben katapultieren, wie sie niedergedrückt wird und wenn wir die Kupplung loslassen, dann zieht das Auto nach vorne. Viele Menschen "fahren" mit angezogener Handbremse oder wollen Gas geben (mit dem Verstand) lassen aber die Kupplung nicht los (Herz hingeben). 

Gott setzt uns dann genau dort ein, wo wir selbst gelitten haben und die Liebe triumphiert über das Böse und über die Leiden. Die Macht der Liebe Gottes überwindet alles, wenn wir dieser Liebe jeden Tag erlauben uns zu schmieden und zu formen wie sie es will. Die christliche Religion ist in dem Sinn ein Weg des ständigen Loslassens und der Hingabe im Glauben an die eine Wahrheit, die die Liebe selbst ist. Gott ist zuverlässig und belügt uns nie im Gegensatz zu den Menschen. Wenn wir erkannt haben, dass alles Leiden als Erstes vom Bösen ausgeht, dann wissen wir auch, wie wir das Leiden überwinden. Wir brauchen nur das zu tun, was Jesus tat und wir werden nicht mehr auf uns schauen, sondern wollen durch unsere Hingabe mithelfen, dass auch andere diese Liebe erkennen, sich einander liebe und Gott lieben und somit das Böse bekämpfen und nicht mehr den Menschen. Es führt uns zu jenem Geheimnis der Kreuzesliebe, dass die Welt nicht versteht. Darin liegt das Wesen der Liebe und der wahre Weg des Lebens und jeder Berufung, ob Ehe, Ordens- oder Priesterstand. 

 

(c)+(R)'2000-2009 FJM.jm

 

-abc-