"DU SOLLST VATER UND MUTTER EHREN"

(4.Gebot)

Dies ist ein sehr wichtiges Gebot und wird oft stark eingegrenzt. Dieses Gebot bezieht sowohl auf die irdischen Eltern als auch auf die geistigen Eltern auf Erden und v. a. im Himmel.

1. leibliche Eltern

 

Der Hl. Ludwig Maria Grignion schreibt im "Goldenen Buch": "Wer MARIA nicht zur Mutter hat, kann auch GOTT nicht zum VATER haben."

Wie kommt er auf so etwas. Ganz einfach, vergleiche dies einmal mit deinen irdischen Eltern. Würdest du einen Vater haben, wenn deine Mutter nicht wäre. Ja, jetzt komme aber nicht mit Klonen und künstlicher Befruchtung, denn das ist nicht Gottes Wille. Selbst hier muss die Mutter das Kind gebären. Du bist also in deiner Mutter empfangen und geboren worden. Deine Mutter war also die Empfangende, dein Vater war dein Erzeuger. Durch die liebende Hingabe beider zueinander ist neues Leben entstanden.

 

Jesus Christus wurde auch durch die vollkommene Hingabe von Maria an den Willen des himmlischen Vaters im Schoße Mariens geboren. Es besteht nur ein wesentlicher Unterschied, nämlich ohne Geschlechtsverkehr.

Dieses Geheimnis der Menschwerdung Gottes, Jesus Christus, in Maria und das Geheimnis der Hl.. Dreifaltigkeit sind die beiden Grundwahrheiten des Christentums. Dieses Geheimnis der Hl. Dreifaltigkeit offenbarte sich durch die Menschwerdung Jesu in Maria.

 

Auch die Eltern nehmen durch das Sakrament der Ehe am "ewigen Liebesaustausch" der Hl. Dreifaltigkeit teil. Vater, Mutter und Kind sind Abbild der Hl. Dreifaltigkeit hier auf Erden, ein Thron Gottes auf der Erde.

Auch wenn es mit den eigenen Eltern oft schwierig ist, solltest du dies nie vergessen. Ohne deine Eltern würde es dich nicht geben, du wärst einfach nicht da. Ohne deine Großeltern wären wiederum deine Eltern nicht da und dies geht immer so weiter.

 

2. geistige Eltern

 

An erster Stelle aller geistigen Eltern stehen GOTT VATER und MARIA. Das Kind dieser Liebesbeziehung ist Jesus Christus,  der fleischgewordene Sohn Gottes, die 2. Person der Hl. Dreifaltigkeit. D. h. also, dass du auch deinen Vater im Himmel und deine MUTTER im Himmel so ehren sollst wie die Eltern auf Erden. Du kannst Himmel und Erde wie ein Spiegelbild zueinander vergleichen, analog (ähnlich).

Deine leiblichen Eltern spiegeln also deine geistigen Eltern wieder. D. h. wenn du dich ihnen widersetzt, dann widersetzt du dich Gott selbst! So wie Jesus seinen Nährvater, den Hl. Josef, auf Erden wie seinen himmlischen Vater verehrte und Maria als seine Mutter, so sollst auch du deine Eltern ehren und lieben. Vor allem aber sollst du tun, was sie dir sagen, ihnen gehorchen.

 

Das bedeutet aber auch umgekehrt, wenn ein Elternteil fehlt, dann wird der himmlische Elternteil, z. B. die Mutter Gottes, Maria helfen. "Selbst wenn mein Vater mich verlässt und meine Mutter, nimmt doch der Herr sich meiner an (Ps 27,10)."

 

An zweiter Stelle stehen dann Stellvertreter dieser Vaterrolle im geistigen Leben, z. B. ein Priester, dein Lehrer, deine Erzieherin. In der Hl. Kirche ist der erste Stellvertreter Gottes der Papst, der Heilige Vater. Er ist das Fundament der Kirche, der Felsen (Petrus), auf dem die Kirche gebaut wurde. Die Bischöfe sind wiederum Väter, die die ihnen unterstellten Priester lenken und leiten. Alle haben eins gemeinsam, sie nehmen eine Vaterrolle ein.

Besonders wenn du dich für das Ordensleben entscheidest übernimmt dein Oberer (Prior) die Vaterrolle. Die Vaterrolle hat insbesondere auch dein Beicht-Vater, bei dem du regelmäßig beichten gehst. Es ist hier sehr ratsam immer den selben Priester zu wählen, weil du dann eine gezieltere Führung erhältst. Bete um einen guten Beichtvater!

 

Aber auch eine Hausoberin in einem Kloster kann die Mutterrolle übernehmen genauso wie deine leibliche Mutter.

Kurz gesagt, nehmen alle Personen eine Mutter- oder Vaterrolle ein, die Gott selbst dir in deinem Leben als Vorgesetzte, Oberer/in, Priester, Lehrer usw. vorsetzt. Gottes Weisheit kann der Mensch nur in Bruchteilen erkennen, seine Vorsehung aber weiß genau, was sie tut. Die Liebe Gottes ist die Weisheit selbst und Er sieht deine Seele in jedem Moment deines Lebens von Empfängnis an. Er kennt deinen Weg auf Erden und es ist seine Aufgabe dein Leben durch seine Liebe so zu lenken, dass du seinen Plan für dich in dir erkennst, ihm annimmst, glaubst und ihm gehorsam folgst. Die Väter und Mütter, die er dir außerhalb deiner Familie an die Seite stellt sind auserwählte Werkzeuge, die dich zu dem formen sollen, wie Gott dich von Anfang an sieht, wie du in seinen Augen sein sollst, nämlich rein und heilig!

 

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