DIE PRÜFUNG DER HINGABE

Was bedeutet eigentlich Hingabe im christlichen Sinn? Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht.

1. Hingabe

 

Ich möchte mit einem zentralen Ausspruch von Papst Johannes Paul II. beim II. Vatikanischen Konzil beginnen, der den Kern der christlichen Spiritualität ganz einfach ausdrückt:

 

"Der Mensch kann sich selbst nur durch die aufrichtige Hingabe seiner selbst vollkommen finden."   (GS, Nr. 24)

 

Entscheidend ist hierbei das Wort "aufrichtig", was man auch mit ehrlich, wahrhaftig oder rein bezeichnen kann.

Eine aufrichtige Hingabe ist immer eine vollständige, eine totale und gänzliche Hingabe, ohne etwas für sich behalten zu wollen.

 

Die Worte von Papst Johannes Paul II. sind sozusagen der einfache Ausdruck der Worte CHRISTI:

"Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viele Frucht." (Joh 12, 24 - 25)

 

Hingabe bedeutet also Sterben. Damit meint aber JESUS nicht in erster Linie den irdischen Tod, sondern das geistige Sterben, das innere Sterben unseres Eigenwillens. Damit wären wir bei den beiden Hauptpunkten angelangt, dem Kampfplatz zwischen Gut und Böse.

 

Betrachte einmal die Situation in der Welt. Wir leben in einer "Angst-Gesellschaft", schließen viele Versicherungen ab, Lebensversicherung, Krankenversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung usw. Man kann auch sagen, die Menschen haben verlernt zu vertrauen, sie machen sich den ganzen Tag sorgen, was noch zu tun ist, wie sie das schaffen sollen und dabei verzweifeln sie oft. Woher kommt dieses Misstrauen, diese Angst?

 

2. Ur-Misstrauen und Ur-Vertrauen

 

Die ersten beiden Menschen waren Adam und Eva. Sie lebten in einer "Ur-Einheit" mit ihrem Schöpfer, GOTT selbst. Sie lebten in einer inneren Herzensvereinigung mit GOTT und liebten ihn mit einem reinen, aufrichtigen Herzen. Sie sollten "zu einem Fleisch" werden (Gen 2, 24). Dieses Einswerden ist die geschlechtliche Vereinigung zwischen Adam und Eva. Papst Johannes Paul bezeichnet dies als "Ur-Sakrament", also ein "Ur-Bild" der Ehe und damit ein "Ur-Bild" der geschlechtlichen Vereinigung. GOTT hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen um sie durch ihre aufrichtige, gegenseitige Hingabe an seinem "ewigen Liebesaustausch" teilhaben zu lassen, also am Leben der HL. DREIFALTIGKEIT.

 

Diese Vereinigung war also am Anfang eine reine, aufrichtige und wahrhaftige Hingabe von Mann und Frau zueinander. Damit wir verstehen, woher das Misstrauen der Menschen kommt, müssen wir das Gegenteil von Hingabe betrachten, der Eigenwille. Wenn die reine, aufrichtige Hingabe einzig auf GOTT ausgerichtet ist, dann muss die unaufrichtige Hingabe genau das Gegenteil der Fall sein. Damit ist nicht Hass gemeint, sondern "das Benutzen eines anderen als Mittel, um die eigenen selbstsüchtigen Ziele zu erreichen" (Theologie des Leibes, S. 49))

 

Das ist also der zentrale Punkt, der uns durch unser ganzes Leben begleitet. Entweder suchen wir in unserem Denken, Handeln, Sprechen und Fühlen GOTT oder wir suchen unseren eigenen Nutzen.

Die "Ur-Einheit" von Adam und Eva war also auch ein "Ur-Vertrauen", weil eine aufrichtige Hingabe immer ein vollkommenes, kindliches Vertrauen in die Liebe GOTTES bedeutet. Adam und Eva waren am Anfang Kinder GOTTES, Kinder des Lichtes, Kinder der reinen Liebe, die nichts Böses kannten, nur die Liebe.

Genau an diesem Punkt beginnt die Wurzel des Misstrauens aller Menschen bis zum heutigen Tag, die Erbsünde. Papst Johannes Paul II. bezeichnet die Erbsünde als ein "Bezweifeln des Geschenks", ein Zweifeln an der Liebe GOTTES. 

 

Die Schlange verführte Eva im Garten Eden dazu, GOTT gegenüber ungehorsam zu sein, indem sie vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse isst. (Gen 3, 1). Gehorsam bedeutet immer sich freiwillig der Anordnung GOTTES beugen im vollkommenen Vertrauen auf seine Vorsehung und Liebe.

Der Plan der Schlange (des Bösen) war es, den Menschen aus dieser Vereinigung mit GOTT zu trennen.

Die Schlange sagte zu Eva: "Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie GOTT und erkennt gut und böse" (Gen 3, 4-5)

 

Eva lässt sich auf diese Verführung ein "wie GOTT zu sein". In der Aussage der Schlange steckt die Information "GOTT liebt mich nicht", d. h. ich kann nicht mehr darauf vertrauen, dass ich alles von Ihm erhalten. Es ist besser für mich, wenn ich mich selbst um meine Angelegenheiten kümmere, dann kann mir nichts passieren. Diese Abwendung von der Liebe GOTTES hat das Misstrauen in die Welt gebracht.

 

Die aufrichtige Hingabe bezeichnet Papst Johannes Paul II. auch als "Sich-Beschenken-Lassen". Wer vertraut lässt sich fallen und beschenken. Die Liebe ist also ein Geschenk in der Einheit mit GOTT. Genau diese Liebe wurde verunreinigt, sie war nicht mehr wahr, rein und aufrichtig, sondern unrein, begehrlich und besitzergreifend.

Die Hingabe, das Loslassen, das "Sich-Beschenken-Lassen" von GOTT wurde zum "greifen" und "besitzen", über den anderen bestimmen und verfügen wollen. Die geschlechtliche Vereinigung war nicht mehr frei, sondern gefangen.

Mit anderen Worten kann man auch sagen, der Mensch verlernte das Vertrauen, das Loslassen, die Einfachheit, das Kleinsein, das KINDSEIN. Er wollte nicht mehr Kind sein, dass alles von seinen Eltern erwartet, sondern Erwachsen. Er wollte es selbst machen und ließ sich dazu verführen mehr wissen zu können als GOTT.

"Das Element der Hingabe" wurde "zu einem Element der Besitzergreifung" (23. Juli 1980). Besitzergreifung meint hier, sich festzuhalten.

 

3. Enttäuschung und Vertrauen

 

Unter diesem Gesichtspunkt betrachte nun deine Situation, dein Misstrauen. Ist es nicht genau das? Hat dir nicht jemand genau das eingeredet, dass du es selbst machen musst, dass du Leistung bringen musst, um geliebt zu sein. Ist nicht die Gesellschaft genau auf diesem Misstrauen aufgebaut. Das Problem liegt also nicht in der Arbeitslosigkeit oder weil zu wenig Geld da ist, das Problem ist im Herzen der Menschen, eine geistige Krankheit. Sie haben verlernt KINDER GOTTES zu sein, auf seine Liebe zu vertrauen. So wie Adam und Eva dies verlernt haben, weil sie wie GOTT sein wollten, erwachsen sein wollten, genau so ist es bei uns.  Wie haben Adam und Eva verlernt auf GOTT zu vertrauen? Durch die Verblendung oder durch die Täuschung des Bösen. Die Schlange verpackte die böse Absicht im Mantel des scheinbar Guten. Eva ließ sich darauf ein und sie wurde "enttäuscht".

Unser Vertrauen wird verletzt durch ENT - TÄUSCHUNG. Darin steckt dieses Wort "Täuschung", was man auch mit Verblendung bezeichnen kann. Verblendung wiederum ist verwandt mit dem Wort "Blindheit". Blindheit wiederum bedeutet nicht erkennen. Damit wären wir beim nächsten zentralen Punkt angelangt, warum unser Vertrauen so schwer verletzt ist. Die Wurzel des Misstrauens liegt als in der Enttäuschung, also in der Ablehnung unserer Liebe. Wenn wir unser Herz jemandem gegenüber öffnen, v. a. den Eltern gegenüber und wir werden dann enttäuscht, oder "im Stich gelassen", "alleine gelassen", dann werden wir uns irgendwann nicht mehr öffnen.

 

Besonders ein kleines Kind ist wie ein Schwamm, dass alle Eindrücke, besonders Ablehnungen, tief aufnimmt und speichert. Ein kleines Kind kennt das Böse noch nicht, es lernt es erst durch die Eindrücke der Welt. Ein gerade neugeborenes Kind weiß noch nichts und kann nichts, außer sich in den Armen der Mutter wiegen zu lassen und alles von seinen Eltern, besonders von der Mutter zu erhoffen. Es ist also vollkommen abhängig von der Liebe der Mutter und ihrer Versorgung, Nahrung, Wärme, Nähe usw. Gerade hier wird eine sehr feste Beziehung und Bindung aufgebaut, z. B. durch das Stillen, die die Grundlage für das ganze Leben ist. Erfährt das Kind hier Gemeinschaft, Liebe, Annahme, Vertrauen, Wärme, dann baut sich ein tiefes "Ur-Vertrauen" auf. Ist das Gegenteil der Fall, besonders Ablehnung, dann baut sich ein "Ur-Misstrauen" auf. Zu berücksichtigen ist, dass das Kind die Eindrücke von Liebe und Ablehnung nicht erst bei der Geburt empfängt und speichert, sondern von Empfängnis an. 

Eine ungewollte Schwangerschaft, z. B. durch sexuellen Missbrauch, hat schwerwiegende Konsequenzen für das Vertrauen des Kindes. Dies rechtfertigt aber in keiner Weise die Abtreibung, man kann nicht Tod mit Tod beantworten, sondern mit Leben. Die Quelle des Problems liegt nämlich nicht beim Kind, sondern bei der geistigen Haltung der Eltern vor der Schwangerschaft. Die Lösung des Problems muss als bei der Aufklärung über das göttliche Geheimnis, der Würde des Leibes und der geschlechtlichen Vereinigung beginnen, nicht in einer Beantwortung mit einem weiteren "Nein", wie es die Welt uns vorspielt durch "Verhütungsmentalität" und einer "Kultur des Todes". Die Antwort muss immer ein "JA" sein, Hingabe nicht "Nein" und Egoismus. Die Antwort des "Neins" zieht sich durch alle Bereiche in unserer Gesellschaft. Die Frucht dieser Aussaat, der Vermeidung des Lebens, des Stolzes, der Besitzergreifung, ist ein kollektives "Angstbewusstsein", eine Gesellschaft des "Misstrauens".

 

4. Leistung und Liebe

 

Besonders Kinder und junge Menschen vertrauen noch mehr auf die Liebe und Güte GOTTES und sind wissbegierig. Sie wollen die Welt erforschen und sich verwirklichen. Gerade hier hat der Geist des Bösen große Arbeit der Täuschung geleistet. Die "Verhütungsmentalität" und die Kultur der Ablehnung des Lebens wird schon an den Schulen unter dem Deckmantel des Guten und der Prävention gelehrt. Die Jugendlichen werden aber nicht aufgeklärt über das Geheimnis GOTTES in ihrem Leib. Sie werden mit Werbeslogans zugeschüttet, die ihre jugendliche Neugierde lockt und die Jugendlichen folgen dem vertrauensvoll, weil es Spaß und Freude bringt. Die Jugend will Neues, Spannendes, Gemeinschaft und vor allem Liebe. Das Böse nutzt allerdings besonders die Medien aus, um diese jugendliche Neugierde und Frische in die falsche Richtung zu lenken. Es sieht alles wunderbar aus, doch folgt dem scheinbar Guten sehr schnell die persönliche Enttäuschung. Diese Enttäuschungen häufen sich ständig. Der Verrat und das "Nein" zu GOTT wird immer tiefgreifender und die Kinder und Jugendlichen sehen keinen Sinn mehr in ihrem Leben, die "Null-Bock-Mentalität" verbreitet sich zunehmend. Ist dies nicht die logische Konsequenz dessen, was wir oben bereits betrachtet haben. Wie soll eine Kultur des Lebens, des Vertrauens und der Liebe entstehen, wenn die Welt sich nicht ihrem Schöpfer hingibt, seiner Liebe. Wie sollen wir lernen in einer friedlichen und liebevollen Gemeinschaft zu leben, besonders Kinder und Jugendliche, wenn ihnen niemand beibringt, wie das möglich ist?

In den Schulen herrscht die "Leistungsmentalität", d. h. die besten Noten zählen, aber was ist mit den Herzen der Jugend? Was ist mit der Liebe, der Freude, der Gemeinschaft, der Lebenserfahrung? Ist es nicht so, dass gerade junge Leute aus der Schule ins Berufsleben entlassen werden und dann vor einer Welt stehen, die ihnen keiner erklärt hat? Sie stehen in der rauen Wirklichkeit des Berufslebens und wurden nur auf Leistung getrimmt. Sie haben nicht gelernt zu lieben. In den Schulen und immer mehr in den Familien werden die Kinder und Jugendlichen dazu herangezogen, schon möglichst früh selbständig zu sein, also auf sich zu vertrauen. Pläne werden geschmiedet, die Kinder schon nach dem 1. Lebensjahr in eine Kindertagesstätte zu geben. Der Eigenwille und das Besitzen-wollen werden den jungen Menschen systematisch beigebracht. Die Medien sind zu einer Art "Ersatzinstrument" der Erziehung geworden, weil das "Heiligtum der Familie" zunehmend auseinander bricht. Der junge Mensch der heutigen Zeit wird in eine "Cyber-Gemeinschaft" per Internet eingegliedert. Dort lernt man heute seinen Partner kennen, was Sex ist usw.  Das sind die Folgen der Mentalität der Ablehnung, die Trennung und die Zerstörung der Familien. Die Zerstörung der Familien bedeutet automatisch die Zerstörung der Herzen der Kinder und Jugendlichen und den Tod für die Gesellschaft. Schreit die Welt nicht nach Vitalität, nach Leben, nach Liebe?

Die am meisten Leidtragenden einer Scheidung sind die Kinder der Ehe, weil sie aus ihrer gewohnten Umgebung und aus der Gemeinschaft herausgerissen werden. So kommen wir zu den Lösungsmöglichkeiten, die auf dem Einleitungssatz von Papst Johannes Paul II. aufbauen. 

 

5. Lebens- und Liebesgemeinschaft

 

Wir haben von JESUS gehört, dass das Weizenkorn alleine bleibt, wenn es nicht in die Erde fällt und stirbt. 

Diese Alleinebleiben erleben die Kinder und Jugendlichen heute in einem Maße wie nie zuvor. Der Mensch wurde von GOTT zur Gemeinschaft in Liebe geschaffen. Diese Grundordnung ist die Sexualität. Ein "Nein" zu GOTT bedeutet ein "Nein" zum Leben, zur Freiheit und zur Liebe. Es bedeutet Trennung, Spaltung, Schmerz, Eifersucht, Zorn, Wut und Aggression. Warum werden Jugendliche immer aggressiver, ablehnender und rücksichtsloser. Warum folgen sie den Lügen der Medien? Weil sie sich alleine fühlen mit ihren Problemen. Selbst in ihren eigenen Familien herrscht oft Trennung, Streit und Zwietracht und Lieblosigkeit. Die Familie ist die erste Hauskirche. Probleme in der Familie wirken sich wie ein Dominoeffekt zunächst auf den jungen Menschen selbst, dann auf sein Umfeld, Schule, Freunde, dann auf die Gemeinde, die Stadt, das Land, und letztendlich auf die ganze Welt aus. Der Tod beginnt im Kleinsten wie ein Samenkorn und bringt im Laufe der Jahre Frucht in der ganzen Welt. 

Erkennen wir nicht, was die scheinbare Freiheit, die die Medien den Jugendlichen anbieten, zum Tod der Herzen der jungen Menschen und folglich auch der Erwachsenen und älteren Menschen führt. Ohne Kinder und Jugend stirbt die Menschheit aus. 

Diese Erfahrung der Gemeinschaft, der Einheit, der Freude und Liebe, der Selbstverwirklichung ist das, was die Jugend von heute sucht. Sie haben nur das Problem, dass ihnen statt dieser Wahrheit die Lüge aufgetischt wird. 

 

Vergleichen wir einmal die beiden Seiten. Viele Pop- und Rockbands, DJ's usw. laden junge Leute zum Abfeiern ein, zum Tanzen, Spaß haben und schaffen schon eine ziemlich große Menge, ein paar Hunderttausend. Wäre dies gut, dann würde die Welt von Liebe erstrahlen. Wir erkennen aber genau das Gegenteil, eine zunehmende Frustration der Jugend.  

Dann betrachten wir die Jugendbewegung, die von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufen wurde mit dem Weltjugendtreffen. Bei einem einzigen Treffen in Manila versammelten sich ca. vier Millionen Jugendliche!!!

Zeige mir einen einzigen Sänger, Musiker, Schauspieler, der das fertiggebracht hat. Diese Bewegung ist auch nicht eine kurzfristige, so wie in der Medienwelt, dass sich ständig etwas verändert, sondern hält immer noch an. 

"An den Früchten werdet ihr sie erkennen". Daran erkennen wir ganz klar, wer die Lüge lehrt und wer den Weg der Wahrheit. Warum kamen folgten so viele Jugendliche dem Aufruf von Papst Johannes Paul II.? 

"Der Mensch kann sich selbst nur durch die aufrichtige Hingabe seiner selbst vollkommen finden."  

Das ist die Antwort, darin besteht der Unterschied. Papst Johannes Paul II. lebte mit seinem ganzen Sein die aufrichtige und wahrhaftige Hingabe JESU, das Geheimnis der Torheit des Kreuzes. Die Welt hat dieses Geheimnis, diese geistige Würde und Größe nicht verstanden, sonst hätte sich sehr viel geändert in den 26 Jahren seines Pontifikats. Gerade in seinem schweren Leiden offenbarte sich dieses große Geheimnis der Kreuzesliebe in und durch ihn. Genau das ist es, was die Jugendlichen angezogen hat, nicht Papst Johannes Paul II. selbst, sondern JESUS CHRISTUS in ihm!!!

 

 

6. Kreuzesliebe und Selbstverwirklichung

 

"Ich aber werde, wenn ich erhöht bin von der Erde, alle an mich ziehen (Joh 12, 32)

 

Das Geheimnis der Torheit des Kreuzes, der vollkommenen Hingabe an die Liebe des VATERS, zieht die Menschen an. Diese Kraft kann die ganze Welt bewegen. Warum bewegt sich in der Welt so wenig, warum Leben wir im Misstrauen? Weil wir nicht auf CHRISTUS schauen und nicht auf seine Wort hören:

"Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird ... das ist mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden." (vgl. Lk 22, 19 - 20)

 

Papst Benedikt XVI. (vormals Kardinal Ratzinger) sagte: "Wer glaubt ist nie allein"

 

Genau das ist damit gemeint, der Glaube kann nur wachsen in der persönlichen Hingabe seines Eigenwillens, seines Herzens, seiner Seele, seiner ganzen Kraft an GOTT. Papst Johannes Paul II. war dafür ein lebendiges Zeugnis in allen Bereichen und das spürte die Jugend, dieses Geheimnis GOTTES.

 

Die Welt lehrt den Kindern und Jugendlichen die Habsucht, den Neid, den Besitz von irdischen Gütern, Reichtum, Luxus, Genuss und v. a. einen falschen Begriff der Freiheit durch die Sexualität.

CHRISTUS lehrt genau das Gegenteil, nämlich Hingabe, Nächstenliebe, Armut des Herzens, Demut, Vertrauen, Einfachheit, Gehorsam und vor allem Reinheit.

Das Sterben des eigenen Willens und der Blick auf das Kreuz JESU, "VATER, in deine Hände lege ich meinen Geist", lassen den Glauben in den jungen Menschen geboren werden.

 

"Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr in Wahrheit meine Jünger; ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen (Joh 8, 31-32) 

 

Wo ist das Wort GOTTES geblieben, wird es den Jugendlichen an den Schulen in seiner vollen Wahrheit gelehrt? Opfern sich Lehrer, Erzieher, Vorsteher, Gelehrte und Priester gemeinsam mit ganzer Kraft für die Jugend hin? In einigen treuen Gemeinschaften sehr wohl, dies aber nur ein geringer Teil von den getauften Christen in der Welt. Papst Johannes Paul II. hat es uns vorgemacht in der Nachfolge JESU.

Im Wort JESU bleiben heißt in seiner Liebe bleiben und die Liebe JESU ist GOTTESLIEBE und diese Liebe heißt "Hingabe, Hingabe ohne Grenzen"

 

Passend dazu gab Papst Benedikt XVI. seine erste Enzyklika, "Deus caritas est" (GOTT ist die Liebe), heraus.

Das ist die Lösung und der Weg. Den Kindern und Jugendlichen muss wieder die Liebe CHRISTI gebracht werden im Wort und im Sakrament. Sie sollen wieder lernen die eigene göttliche Würde in ihrem Leib zu erkennen.

Die Familien müssen wieder gelehrt werden über ihre hohe Berufung zum Eheleben, der Teilhabe an der vollkommenen Liebesvereinigung der HL. DREIFALTIGKEIT.

Dann werden auch die Kinder und Jugendlichen in ihrem Zuhause wieder eine Atmosphäre der Liebe und Einheit erfahren. Diese Atmosphäre der Einheit bedeutet aber auch eine Atmosphäre der Reinheit. Genau darin liegt der Punkt. "Schon seid ihr rein, und zwar des Wortes wegen, das ich zu euch gesagt habe (Joh 15, 3)"

 

Das Wort muss in den Menschen Fleisch werden durch das Unbefleckte Herz Mariens, dann wächst und blüht eine neue Kultur des Lebens und der Liebe, die Frucht der Reinheit der Herzen. Das bedeutet "Sterben" und "Hingabe", sich von der Eigenliebe durch das Wort und die Sakramente der römisch-katholischen Kirche reinigen zu lassen. Eigenliebe und Nächstenliebe sind unvereinbar, sowie Licht und Finsternis unvereinbar sind. Das würde aber bedeuten, wir könnten unseren Eigenwillen und unser Misstrauen, unsere Trennung nie überwinden.

 

Nein, denn genau das war der Auftrag JESU, alles zu vereinen im Himmel und auf Erden. Das Kreuz ist der einzige Weg, der diese unüberbrückbaren Abgrund zwischen Himmel und Erde verbunden hat. JESUS hat uns durch seinen Tod am Kreuz von der Sünde befreit und die Trennung des Todes durch die Auferstehung besiegt. Nur durch Ihn ist es uns möglich, dass unsere Herzen umgewandelt werden von Selbstsucht zur wahrer und aufrichtiger Hingabe. JESUS kam, um eine neue Ordnung in unseren Herzen aufzurichten, die Reinheit der Liebe wiederherzustellen.

Hierin liegt der "Weg, die Wahrheit und das Leben". Das Sterben des Weizenkorns ist der Kreuzweg JESU CHRISTI. Wer diesen Weg mit JESUS geht wird zu einem neuen Menschen geboren. Anfangs ist dies oft unangenehm und mit Leiden verbunden. Aber gerade die Leiden verbinden uns mit den Leiden CHRISTI und mit seiner erlösenden Liebe. Die Erfahrung der Trennung und Einsamkeit wird durch die Erfahrung der Einheit überwunden. Diese Kultur des Lebens und der Liebe muss durch das Wort GOTTES neu geschaffen werden in den Herzen der Menschen. Wenn sich die Herzen verändern, dann verändert sich auch die Gesellschaft, die ganze Welt. Kinder und Jugendliche brauchen eine wahre Gemeinschaft der Liebe, nicht eine geheuchelte Liebe, die nur auf ihren eigenen Nutzen aus ist. Die ist nur möglich mit dieser aufrichtigen Hingabe der Hirten, Lehrer, Erzieher, Eltern usw. Die Liebe GOTTES Liebe ist total und vollkommen, geht immer aufs Ganze. Es gibt keine Liebe auf Zeit oder Partnerschaft auf Zeit. Niemals kann man so in dieses Geheimnis der Hingabe JESU eintauchen!

 

Der Leib ist die Kirche, das Haupt des Leibes ist CHRISTUS. Wie willst du dich ohne Kopf bewegen?

Wenn du erkennst, dass die Kirche sozusagen im "Kleinformat" dein eigener Leib und der Tabernakel in der Kirche dein eigenes Herz ist, dann beginnst du eins zu werden mit der Liebe GOTTES.

Wenn du JESUS angenommen hast, dann hast du dich angenommen und auch deinen Leib als Offenbarung des Geheimnisses GOTTES; das ist die "Theologie des Leibes"..

 

"Wer solch ein Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf (Mt 18, 5)

 

GOTT ist kein strafender GOTT, dass man Ihm nicht vertrauen könnte. Er ist ein treuer, wahrhafter und liebender GOTT. GOTT ist Liebe, Liebe, Liebe. GOTT ist in Maria Mensch geworden, ein kleines Kind, nur damit du keine Angst mehr vor Ihm haben musst. JESUS starb für dich am Kreuz, Er hat sich für dich hingegeben mit all seiner Kraft, damit du gerettet bist in den Himmel! Willst du Ihn nicht auch lieben?

 

 

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