GEWISSENSERFORSCHUNG  - ZEHN GEBOTE  

(aus dem Beichtspiegel von Pater Martin Ramm FSSP, dritte Auflage, 2004)

Dies sollte für dich eine Hilfe bei der Gewissenserforschung sein, besonders dazu, deinen sog. Hauptfehler zu erkennen. Dieser Hauptfehler ist die Wurzel, eine der sieben Hauptsünden,  in deinem Herzen, welche die anderen Sünden zur Folge hat. Um diesen zu erkennen, braucht es beständiges Gebet um Erleuchtung und Kraft, Betrachtung des Wortes Gottes, regelmäßigen Empfang der Sakramente und eine stetige Wachsamkeit bezüglich deines Verhaltens in Gedanken, Worten, Werken und im Fühlen. Sehr gut ist es dich im kindlichen Vertrauen deinem Beichtvater anzuvertrauen und führen zu lassen. Der Hauptfehler passt sich sehr schlau deiner eigenen Persönlichkeit an, so dass er uns oft sehr lange gar nicht auffällt. Gut ist dazu eine zweimalige Gewissenserforschung, d. h. mittags und abends. Beim Morgengebet solltest du dir bezüglich dieses Hauptfehlers einen ganz bestimmten und entschiedenen Vorsatz machen. Das kann z. B. sein, dass du beim Hauptfehler der Unmäßigkeit heute ganz bewusst kleine Opfer bringst, beim Essen, Lesen, usw. Sehr hilfreich ist es ein Tagebuch zu führen, in dem du deine Beobachtungen festhältst. Dort kannst du deine Fortschritte oder auch Rückschritte (durch Sünde) beobachten und immer klarer die Führung des Heiligen Geistes erkennen. Dies ist auch das beste Mittel um den Willen Gottes in deinem Leben und den Sinn deiner eigenen Leiden in allen Bereichen des Lebens zu erkennen. Die Mitte deiner Betrachtung sollte immer der Blick auf das geöffnete Herz Jesu am Kreuz sein. Von dort her wirst du alles verstehen lernen. Papst Johannes Paul II. bezeichnet dies als den Blick durch die "Brille der Ehe". Dort wurde der Neue Bund geschlossen, der alle Verheißungen des Alten Bundes und damit der 10 Gebote erfüllt hat. Im Neuen Bund wurden alle Gebote unter einem einzigen Gebot zusammengefasst:

DIE LIEBE (Gottes- und Nächstenliebe in wechselseitiger Beziehung)

Unter diesem Blickwinkel der Liebe solltest du alle Gebote betrachten. Der Weg der Zehn Gebote ist eine Erziehung zur Reinheit und Selbstbeherrschung. Es sind Ge-bote, nicht Ver-bote! Beim Beginn der Reinigungsphase in Leib, Seele und Geist empfindet man oft die Zehn Gebote als einengend und als Zwang. Du wirst aber, wenn du beharrlich und treu den Geboten folgst, erkennen, dass du eine immer größere innere Freiheit des Herzens verspürst, die dich von den Begierden, den ungeordneten Leidenschaften befreit. Der Weg der Gebote ist ein Weg zu dem einen Gebot, der Liebe und damit zur wahren, inneren Freiheit. Dies kannst du allerdings nur erfahren, wenn du dich auf den Weg machst. Theoretische Ausführungen nützen hier nur wenig, die praktische Erfahrung wird dich lehren und dich glauben lassen. "Der Glaube ist tot ohne Werke". Die Gebote allein oder nur an Christus zu glauben reicht nicht aus, wir müssen dann entsprechend dieses Glaubens auch handeln. Darin beweist sich unser Glaube und auch die Liebe zu Gott. Beides gehört zusammen, Glaube und Werke. (vgl. Jak 2, 14-26)

 

"Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt ... Wenn einer mich liebt, wird er mein Wort bewahren, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen."

(Joh 14,21; 23)

 

Papst Benedikt XVI in der Enzyklika "Deus caritas est" (Gott ist die Liebe)

"Liebe kann "geboten" werden, weil sie zuerst geschenkt wird ... Gott schreibt uns nicht ein Gefühl vor, das wir nicht herbeirufen können. Er liebt uns, lässt uns seine Liebe sehen und spüren, uns aus diesem ,Zuerst' Gottes kann als Antwort auch in uns die Liebe aufkeimen ... Gottes- und Nächstenliebe sind untrennbar: Es ist nur ein Gebot. Beides aber lebt von der uns zuvorkommenden Liebe Gottes, der uns zuerst geliebt hat. So ist es nicht mehr ,Gebot' von außen her, das uns Unmögliches vorschreibt, sondern geschenkte Erfahrung der Liebe von innen her, die ihrem Wesen nach sich weiter mitteilen muss. Liebe wächst durch Liebe." 

 

Das ist die Erfahrung, die ich selbst gemacht habe und dir jetzt hier mitteile. Je treuer du den Geboten folgst, auch wenn es dir anfangs sehr schwer fällt, umso stärker wird die Liebe Gottes in dir aufkeimen. Gott gibt dir durch das Kreuzopfer Jesu Christi seines Sohnes die Kraft, die du brauchst um die Sünde in deinem Herzen zu besiegen. Jesus hat uns durch seinen Tod am Kreuz die Befreiung von der Erbsünde und allen Sünden der Welt geschenkt, er hat den Tod durch die Auferstehung besiegt. Er wird dir die Kraft geben, die Gebote einzuhalten. Du darfst ihn bitten und er wird mit Sicherheit nicht Nein sagen, sondern dich mit liebenden Armen umfangen, befreien und zum Vater führen. 

 

 

I. Die erste Steintafel

1. Gebot:  "Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben!

Mit diesen fremden Göttern sind nicht nur andere Religionen gemeint, sondern alles woran du dein Herz hängst.

Dies können der Fernseher, das Internet, Drogen, Alkohol, falsche Freunde, ja sogar du selbst sein. Der Glaube bedeutet die Hingabe deines Herzens allein an Gott. Nicht dass du dich einsperren müsstest, sondern damit ist die innere Herzensbereitschaft gemeint, in allem Gott zu suchen. Hierzu verschiedene Fragen:

 

Wie steht es mit deinem Glauben?

Ist mein Glaube lebendig? Oder war ich lau? (einfach so dahingelebt, wie es halt alle machen)

 

Habe ich mich meines Glaubens geschämt? - ihn verleugnet? Habe ich Reden gegen den Glauben, den Papst oder die Kirche geführt? - gerne angehört? - schuldhaft dazu geschwiegen? - aus Feigheit oder Menschenfurcht?

Habe ich meinen Glauben genährt? - durch Lesen guter Bücher? - Schriftlesung? - Beschäftigung mit Glaubensfragen? - Besuch von Katechesen? Wie steht es um meine Kenntnis des Katechismus? Kenne ich die 10 Gebote? Habe ich sie bewusst zum Maßstab meines Lebens gemacht?

 

Habe ich meinen Glauben gefährdet? - durch schlechten Umgang? - durch glaubens- und kirchenfeindliche Schriften? Habe ich solche verbreitet? Bin ich glaubensfeindlichen Vereinigungen beigetreten? Habe ich leichtfertig Glaubenszweifel gehegt? Bin ich vom Glauben abgefallen? - aus der Kirche ausgetreten? Habe ich Privatoffenbarungen über die Lehre der Kirche gestellt?

Ist mir wirklich alles fremd, was der wahren Gottesverehrung zuwider ist (Aberglaube, Horoskop, Astrologie, Spiritismus, Wahrsagerei ...)?

 

Wie steht es mit meiner Hoffnung (Vertrauen)?

War ich in Prüfungen und Widerwärtigkeiten kleinmütig? - verzagt? - wehleidig? - selbstmitleidig? - ungeduldig? Habe ich an Gottes Vorsehung gemurrt? Habe ich an Gottes Barmherzigkeit gezweifelt? - oder vermessen darauf vertraut? Habe ich gesündigt mit dem Gedanken: Ich kann es ja wieder beichten?

 

Wie steht es mit meiner Liebe?

"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus deinem ganzen Denken und aus deiner ganzen Kraft." (Mk 12,30)

 

Habe ich mich bemüht, in der Liebe zu Gott zu wachsen? - sie zu nähren? Habe ich mich bemüht, mit Gott zu leben? - oft und gerne an ihn zu denken? - ihn zu grüßen? - ihm Freude zu machen? Oder habe ich kaum oder nie an Gott gedacht? Hat Gott die erste Stelle in meinem Leben? Habe ich mich bemüht, meine Fehler zu erkennen? - sie aus Liebe zu Gott zu überwinden? Bin ich bereit, aus Liebe zu Gott auch kleine Opfer zu bringen?

 

Wie steht es mit meinem Beten?

Habe ich Ordnung in meinem Gebetsleben? habe ich das Morgen-, Abend- und Tischgebet verrichtet? Habe ich mich um Sammlung und Andacht bemüht? - um eine gute äußere Haltung? Oder habe ich mich beim Gebet freiwillig zerstreut? - schlecht und widerwillig gebetet? Habe ich längere Zeit gar nicht gebetet? War ich nachlässig im Sakramentsempfang? Habe ich ein Sakrament unwürdig empfangen? Habe ich für empfangene Wohltaten auch gedankt?

 

 

2. Gebot:  Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren!

 

Heilige Namen

Habe ich in mir eine Haltung der Ehrfurcht vor heiligen Namen und Dingen? Oder habe ich den Namen Gottes oder andere heilige Namen leichtfertig ausgesprochen? - zum Fluchen missbraucht? - im Zorn? Habe ich grundlos oder falsch geschworen? - ein Gelübde nicht erfüllt?

 

Heilige Dinge und Orte

Habe ich über heilige Dinge gespottet? - dumme Späße gemacht? Habe ich fremden Spott schuldbar geduldet? Habe ich mit geweihten Gegenständen Unfug getrieben? Habe ich mich an heiligen Orten ehrerbietig benommen? Oder habe ich geschwatzt? - andere in ihrer Andacht gestört? Habe ich auch auf geziemende Kleidung geachtet?

 

Gottgeweihte Personen

Habe ich gottgeweihten Personen die gebührende Ehre bezeugt? Oder habe ich im Reden über Bischöfe, Priester und Ordensleute gegen die Liebe und die ihrem Amt geschuldete Ehrfurcht gefehlt? Wie habe ich sie betitelt? Habe ich für sie gebetet?

Habe ich mich über andere belustigt, die frömmer sind als ich?

 

 

3. Gebot: Gedenke, dass du den Sonntag heiligst!

 

Habe ich meine Zeit gut genutzt? Oder habe ich viel zeit sinnlos vertan? Weiß ich mich für die Verwendung meiner Zeit vor Gott verantwortlich? War ich zu sehr in irdischen Sorgen gefangen?

 

Habe ich an Sonntagen oder gebotenen Feiertagen aus eigener Schuld die heilige Messe versäumt? - wie oft? Bin ich mir bewusst, dass das Sonntagsgebot unter schwerer Sünde verpflichtet? Habe ich vielleicht nur äußerlich an der Messe teilgenommen? - mich zu wenig um eine gute äußere Haltung bemüht? Bin ich aus eigener Schuld zu spät gekommen? - zu früh fortgegangen? Habe ich unwürdig kommuniziert?

 

Habe ich Sonn- und Feiertage durch knechtliche Arbeit entweiht? - ohne hinreichenden Grund am Sonntag werktägliche Arbeiten verrichtet, die ich eben so gut am Samstag oder Montag hätte tun köönnen? Habe ich mich um die Pflege einer sonntäglichen Familienkultur bemüht? Habe ich auf die notwendige körperliche Erholung geachtet?

 

 

II. Die zweite Steintafel

 

4. Gebot: Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohl ergeht und du lange lebst auf Erden!

 

Kindespflichten

Habe ich meine (Schwieger-) Eltern geachtet? Hatte ich ihnen gegenüber ein aufrichtiges Wohlwollen? Wie hat sich meine Hochachtung bewährt angesichts ihrer Schwächen? - in Tage von Krankheit? - in ihrem Alter? Habe ich mich bemüht, ihnen Freude zu machen? Oder habe ich ihnen Kummer bereitet? Habe ich es unterlassen, ihnen in geistigen oder materiellen Nöten beizustehen? Habe ich für sie gebetet? Oder habe ich sie verachtet? - sie gehasst? - schlecht über sie geredet? Habe ich zugefügte Ungerechtigkeiten von Herzen verziehen? War ich gegen sie eigensinnig? - grob? - lieblos?  - trotzig? - undankbar? Habe ich die Eltern misshandelt? - ihnen den Tod gewünscht? Habe ich mich meiner Eltern geschämt?

Habe ich mich gegen meine Geschwister versündigt durch Zank, Streit, Verführung oder Neid?

 

Elterliche Pflichten

Habe ich für die Erziehung meiner Kinder gesorgt? - auch für ihre religiöse Erziehung? Denke ich an ihr ewiges Heil? Habe ich mich bemüht, jedem einzelnen Kind gerecht zu werden? Oder habe ich ein Kind ungerechter Weise bevorzugt? Habe ich mir genügend Zeit genommen für meine Familie, meine Kinder? Suche ich Gelegenheiten, mit ihnen ins Gespräch zu kommen?

habe ich meinen Kindern ein gutes Vorbild gegeben? Oder habe ich mich vor ihnen gehenlassen? War ich zu grob? - oder zu nachsichtig? - launisch? War für mich im Strafen die Liebe zum Kind und sein Wohl maßgebend? Oder habe ich ungerecht (im Zorn) gestraft oder im Affekt geschlagen?

Habe ich auf ihren Umgang geachtet? - unerlaubte Bekanntschaften oder schlechte Gelegenheiten schuldhaft geduldet? Habe ich mich meiner Kinder geschämt? - an ihnen nur die schlechten Seiten gesehen?

 

Pflichten der Untergebenen und Vorgesetzten

Habe ich meine Lehrer oder Vorgesetzten geachtet? Oder war ich gegen die geistliche oder weltliche Obrigkeit widerspenstig? Habe ich meine beruflichen Pflichten gewissenhaft erfüllt? - Habe ich gerechte Gesetze übertreten? - Welche? War ich gegen meine Untergebenen oder Kollegen launenhaft? - lieblos? - hart? Habe ich zu viel von ihnen verlangt? - mich zu wenig um ihr leibliches und seelisches Wohl gekümmert?

 

 

5. Gebot: Du sollst nicht töten!

 

Das eigene Leben

Habe ich eine hohe Auffassung von der Heiligkeit des Lebens? Bin ich mir bewusst, dass mein Leben mir nur anvertraut ist? Habe ich mir den Tod gewünscht, ohne mich dabei der Vorsehung Gottes zu unterwerfen? Habe ich mutwillig mein Leben in Gefahr gebracht? - leichtfertig meiner Gesundheit geschadet? - durch übermäßigen Genuss von Alkohol, Nikotin, Koffein? - durch Drogen? - durch Unmäßigkeit im Essen? - durch künstliches Erbrechen? - durch zu wenig Schlaf? - durch unvernünftige und gefährliche Sportarten? - gewagte Mutproben? - im Straßenverkehr? Habe ich dabei nur mich selbst gefährdet oder auch andere? Habe ich die Sorge um meine Gesundheit übertrieben?

 

Bin ich freiwillig mit schlechten Menschen umgegangen? Habe ich mich der Gefahr der Sünde ausgesetzt? - die nächste Gelegenheit zur Sünde nicht gemieden? Habe ich mich jetzt ganz von solchen Gefahren und Gelegenheiten abgewendet?

 

Das Leben des Nächsten

Habe ich anderen am Leben oder an der Gesundheit geschadet? Habe ich ein Menschenleben auf dem Gewissen? Habe ich ungeborenes leben getötet? - töten wollen? Habe ich zu einer Abtreibung beigetragen? - dazu geraten? - gedrängt? - geschwiegen? Habe ich Euthanasie gutgeheißen? - für misch selbst daran gedacht? Habe ich anderen leiblich geschadet? - sie geschlagen? - im Streit verletzt? Habe ich mich an brutalen Darstellungen ergötzt? Habe ich dem Nächsten in der Not geholfen? Habe ich Zorn, Groll, Abneigung gegen andere gehegt? - Hass und Rachsucht aufkommen lassen? Habe ich in Feindschaft gelebt? War ich unversöhnlich? Wie habe ich Menschen behandelt, gegen die ich eine natürliche Abneigung habe ? Habe ich Zwietracht gestiftet? Habe ich anderen Böses gewünscht? - sie verflucht? War ich lieblos? - neidisch? - gehässig? Habe ich anderen beleidigende Schimpfnamen gegeben? Habe ich andre absichtlich zum Zorn gereizt?

 

Habe ich anderen an der Seele geschadet? - durch direkte Verführung zur Sünde? - durch schlechtes Beispiel? - durch schlechten Rat? - durch Gutheißen oder Lobe des Bösen?

 

Prüfe vor allem auch dein Verhalten gegen deine Allernächsten: gegen den Ehegatten, die Angehörigen, die Nachbarn!

 

Habe ich Tiere gequält? - Pflanzen mutwillig zerstört? - Abfall in die Natur geworfen?

 

 

6. und 9. Gebot (Doppelgebot): Du sollst nicht Unkeuschheit treiben! Du sollst nichts Unkeusches 

                                                    begehren!

 

Schamhaftigkeit

Bin ich mir bewusst, dass mein Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist? Denke ich ernst und edel über die Geheimnisse des Lebens? Habe ich mich bemüht um die Hochschätzung der Tugend der Schamhaftigkeit? Habe ich mich bemüht, in meinem ganzen Wesen edel und rein zu sein? - meine Augen zu beherrschen?

 

Oder war ich unschamhaft: im Denken - Reden - Zuhören - Anschauen? - durch vorwitzige Blicke? - durch gedankenloses Mitmachen schamloser Mode-, Bade- und Tanzunsitten? - durch Anschauen fragwürdiger Filme, Theaterstücke, Bilder, Zeitschriften, Werbungen, Internetseiten, Computerspiele...? Kann ich sicher sagen, dass mir der Fernseher nicht schadet? Habe ich zu schlechten Witzen gelacht? - sie weitererzählt? Habe ich anzügliche Bemerkungen gemacht? Habe ich andere zu schlechten Gedanken verführt? - durch schlechte Reden? - durch ungenügende, aufreizende oder zu enge Kleidung?

 

Keuschheit

Habe ich unkeusche Gedanken und Phantasien mit Wohlgefallen in mir unterhalten? - freiwillig unkeusche Empfindungen hervorgerufen? Habe ich in unkeusche Absicht gewünscht, etwas zu sehen, zu hören, zu tun? Habe ich mich mit Freude an früher begangene Sünden erinnert? Habe ich sündhaften oder gefährlichen Umgang gehabt? Habe ich Unkeusches getan? - allein? - mit anderen? - oder zugelassen? - geduldet?  - mit Verheirateten? - Personen gleichen Geschlechts? - Kindern oder Jugendlichen? Habe ich gefehlt durch widernatürliche Praktiken?

 

Habe ich gesündigt durch Selbstbefriedigung? - mich hinreichend ernsthaft bemüht, davon loszukommen?

 

Eheliche Pflichten

Habe ich eine hohe Auffassung von der Heiligkeit der Ehe? Habe ich mich darum bemüht, die Morallehre der Kirche zu kennen und sie zu leben? Habe ich die Ehe gebrochen? Bin ich in eine fremde Ehe eingedrungen? Habe ich die eheliche Treue verletzt durch Gedanken und Begierden? Habe ich geflirtet? Habe ich Anlass zur Eifersucht gegeben? Habe ich gefährliche Situationen gemieden? Lebe ich in einem sündhaften Verhältnis? Bin ich rein in die Ehe gegangen oder habe ich gesündigt durch vorehelichen Verkehr?

Bin ich meinem Ehegatten immer mit der nötigen Ehrfurcht und mit Rücksicht begegnet? Habe ich die Pflichten der Ehe verletzt? - mich ohne Grund verweigert? Habe ich mich unter Mithilfe meines Ehegatten selbstbefriedigt? Habe ich Verhütungsmittel genommen? - von meinem Ehegatten gefordert? - schuldhaft geduldet? - solche mit frühabtreibender Wirkung (wie z. B. Pille und Spirale)? Habe ich mich sterilisieren lassen?

 

Habe ich mich hinreichend bemüht, in meiner Familie eine für die Keuschheit gedeihliche Atmosphäre zu schaffen? War ich um die moralische Erziehung meiner Kinder besorgt? - oder habe ich dies aus falscher Bequemlichkeit anderen überlassen? Habe ich mich bemüht, in meinen Kindern die Liebe zur Reinheit und die Ehrfurcht vor dem Leib zu wecken? - sie zu reifen und opferbereiten Charakteren zu erziehen? Habe ich sie vor schlechten Einflüssen (auch in der Schule) nach Kräften bewahrt?

 

 

7. und 10. Gebot (Doppelgebot): Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht begehren deines Nächsten

                                                      Hab und Gut!

 

Habe ich gestohlen? - was? - wieviel? Habe ich es schon zurückgegeben? Habe ich betrogen? - durch falsches Maß oder Gewicht? Habe ich überfordert, unterschlagen? Habe ich die Notlage anderer ausgenutzt? Habe ich Schulden nicht bezahlt? - Habe ich Gefundenes oder Geliehenes einfach behalten? Habe ich gegebenenfalls die notwendige Rückerstattung geleistet?

 

Bin ich mit fremden Gütern sorgsam umgegangen? Oder habe ich sie absichtlich oder leichtfertig beschädigt? Habe ich angerichteten Schaden wieder gutgemacht? War ich mit fremdem Eigentum verschwenderisch? - im Büro? - durch unerlaubtes Telefonieren, Kopieren...? - auf der Baustelle? - am Arbeitsplatz? - durch ,besorgen' oder 'organisieren' von Materialien, Werkzeugen, Medikamenten...?

 

Habe ich für meinen Lohn die geziemende Arbeit geleistet oder habe ich schlechte Ware geliefert? - falsche Arbeitszeit angegeben? - unbegründet krank 'gefeiert'? Habe ich Angestellten den gerechten Lohn verweigert? - sie ausgenutzt? Habe ich Überstunden ausgeglichen?

 

Habe ich gesündigt durch Verschwendung und ungeziemenden Luxus? Habe ich ungeordneten Sammlerleidenschaften nachgegeben? Habe ich meiner Familie das ihr zustehende Geld vorenthalten? - meinen Lohn an der Theke 'verflüssigt'?

 

Habe ich anderen ihr Glück gegönnt? Oder war ich neidisch auf fremde Güter? War ich zu sehr um irdischen Wohlstand besorgt? Habe ich mit Gott gehadert?

Habe ich Notleidenden gerne geholfen? Oder war ich blind für fremde Not?

 

 

8. Gebot: Du sollst kein falsches Zeugnis geben!

 

Bemühe ich mich um Wahrhaftigkeit und charakterliches 'Echtheit'? Oder habe ich gelogen? - geheuchelt? - in wichtigen Dingen? - zum Schaden anderer? - aus Leichtfertigkeit, Prahlerei, Feigheit, Stolz, Trotz, Gehässigkeit...? War ich unwahr im Benehmen und Reden?

 

Habe ich von anderen ohne Grund Schlechtes gedacht? - in mir falschen Argwohn genährt? Habe ich andere verleumdet? - beschimpft? Habe ich schlecht über andere geredet? - ihrer Ehre geschadet? Habe ich ohne hinreichenden Grund die Fehler anderer bekannt gemacht? - wirkliche Fehler durch Übertreibung vergrößert? - unsichtbare Gerüchte verbreitet? Habe ich durch Schwätzereien Unfrieden gestiftet? - solche gern angehört? War ich unaufrichtig? - wortbrüchig? Habe ich anvertraute Geheimnisse verraten? - das Briefgeheimnis nicht beachtet? - das Berufsgeheimnis verletzt?

 

Habe ich angerichteten Schaden an Ehre und gutem Ruf des Nächsten wieder gutgemacht?

 

 (Einleitungstext und Einführung; Betrachtungen sind aus dem "Beichtspiegel")

 

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