Logo MKHWer war Maximilian Kolbe?

Über Pater Maximilian Maria Kolbe ist meist kaum mehr bekannt, als sein Tod im Konzentrationslager, als er sich für einen Familienvater opferte. Doch wer war der Mensch, der am 7. Januar 1894 als Rajmund Kolbe geboren wurde?

Rajmund Kolbe, von dessen vier Geschwistern zwei an Tuberkulose sterben, wächst in einfachen Arbeiterverhältnissen in der Nähe von Lódz auf. Bei ihm wird eine ausgeprägte naturwissenschaftliche und mathematische Begabung festgestellt, es fehlt jedoch zunächst an Geld für den Besuch einer weiterführenden Schule. Durch eine Volksmission treten Rajmund und sein Bruder Franz den Franziskanern bei. Rajmund, der eine extreme Feinfühligkeit und eine Neigung zur Schwermut besitzt, zweifelt in den ersten Jahren an seiner Berufung als Franziskanermönch. Er spielt mit dem Gedanken in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und Soldat zu werden, der später im Kampf für ein freies Polen fällt. Als beide Eltern beschließen Klöstern beizutreten, erübrigt sich die Frage nach einem Austritt und Rajmund beschließt Franziskanermönch zu werden, einem Weg, dem er fortan seine ganze Kraft schenken wird. Zu seinem Leidwesen wird sein Bruder später den Franziskanern wieder den Rücken kehren.

Am 4. September tritt Rajmund als Novize der Ordensgemeinschaft der Minoritenpatres und erhält das Armutsgewand der Franziskaner sowie den Namen Maxmilian, als den ständig nach dem Maximum Strebenden, ein Jahr später leistet er das „zeitweilige Ordensgelübde” und studiert Philospohie in Krakau und Rom. An Allerheiligen 1914 leistet er ein feierliches Gelübde, empfängt die niederen Weihen und wählt den Zweitnamen Maria.

Während des 1. Weltkrieges sucht Maximilian in der Schweiz Zuflucht, behält sich jedoch seine patriotische Gesinnung für Polen und schreibt später, daß wenn er in Krakau geblieben wäre, gewiß Soldat geworden wäre.

Er beendet seine Studien der Philosophie als 21jähriger mit dem Doktor, beginnt daraufhin das Studium der Theologie, wodurch seine marianische Gläubigkeit entscheidend intensiviert wird und gründet die „Militia Immaculatae”, die „Miliz der Unbeflekkten” als Kampf gegen die die katholische Kirche verhöhnenden Freimaurer. Erstmals wird seine Absicht deutlich, mit seiner Leidenschaft auch andere, auch Fremde vom katholischen Glauben zu überzeugen. 1918 schließt er das Theologiestudium ab und wird am 28. April zum Priester geweiht.

1922 kehrt er nach Krakau zurück um sich seinem Lebenswerk zu widmen und gründet die Monatszeitschrift „Ritter der Unbefleckten”, die sich trotz erheblichen finanziellen Problemen schnell vermehrt. Die Beiträge hierfür schreibt er meist selbst. Pater Maximilian, der von sich selbst und anderen absoluten Einsatz und völlige Armut fordert, findet bald Mitstreiter, ist allerdings durch eine Lungentuberkulose, wegen der er mehrmals in ein Sanatorium eingewiesen wird, geschwächt. Zusätzlich muß er gegen Spott und den Vorwurf der Übertreibung kämpfen, läßt sich jedoch weder dadurch noch durch seine Krankheit in seinem Weg beirren.

Im Jahre 1927 gründet er den Klosterverlag in Teresin und nennt ihn „Stadt der Unbefleckten”. Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 wächst der Verlag ernorm: drei Monatszeitschriften erreichen zusammen eine Auflage von 1,2 Millionen, die Zahl der Anhänger seiner Militia wächst auf 700.000. 1930 reist er mit Ziel auch dort den Ritter zu publizieren und Menschen zum katholischen Glauben zu bekehren zusammen mit vier weiteren zunächst nach China, dann nach Japan, wo seine Bemühungen allerdings sehr skeptisch aufgenommen werden. Er muß neben der sich äußert schwierig gestaltenden Erlernung der japanischen Sprache mit vielen weiteren Problemen, wie mangelnder Unterstützung vor Ort, veralteten Druckmaschinen, fehlenden Arbeitskräften und katastrophalen sanitären Bedingungen, die seine Lungentuberkulose 1931 erneut heftig ausbrechen läßt, kämpfen. Eine von den Ärzten ausgesprochene eindringliche Empfehlung, ein Sanatorium aufzusuchen, lehnt Kolbe rigoros ab, da er ohnehin nicht mehr geheilt werden könne und die ihm verbleibende Zeit lieber zum Arbeiten nutzen wolle. 1936 kehrt Kolbe zurück nach Polen.

Nach dem Ausbruch des 2. Weltkrieges wird das Kloster am 19. September 1939 gestürmt. Pater Kolbe und die meisten anderen Ordensbrüder werden zunächst ins Kriegsgefangenlager nach Lamsdorf bei Frankfurt an der Oder, dann ins Lager Amtitz bei Grünberg deportiert, am 8. Dezember 1939 aber schließlich wieder freigelassen. Nachdem Maximilian Kolbe das Kloster wiederbelebt, hier zudem Flüchtlinge unterbringt und 1940 sogar die Publikation seines „Ritters” wieder aufnimmt, wird das Gelände am 17. Februar 1941 ein zweites Mal gestürmt und Kolbe nach Auschwitz deportiert. Dort läßt er sich gegen einen Familienvater austauschen, der einer von zehn willkürlich ausgewählten Todeskadidaten ist und stirbt als letzter der zehn nach langen qualvollen Leiden im Hungerbunker am 14. August 1941an einer Giftspritze.

Selbst in dieser Situation stellt der unermüdlich „nach dem Maximum Strebende” sein eigenes Leid zurück und leistet seinen Mitgefangenen vielmehr seelischen Beistand, wie schon zuvor auf der Krankenstation des KZs.

Pater Maximilian Maria Kolbe wurde am 17. Oktober 1971 selig und am 10. Oktober 1982 heilig gesprochen.


Quelle: Maximilian-Kolbe-Haus für Versöhnung und Begegnung
ul. Sw. Trojcy 4
80-822 Gdansk
POLEN

(c)+(R)'2000-2009 FJM.jm

 

-abc-