DIE SAKRAMENTE 

DIE UMARMUNG GOTTES

Viele Menschen kennen die Heilmittel der Kirche nur wenig, nur theoretisch oder sogar überhaupt nicht. In diesem Bereich sollen die Sakramente der Kirche nicht rein theologisch und theoretisch dargestellt werden, sondern es geht um die Praxis. Es sollen Wege aufgezeigt werden, die Heilmittel der Kirche in sein eigenes Leben zu integrieren, also mit Gott zu gehen. Häufig meinen selbst viele tiefgläubige Christen, das der Gottesdienst und die Sakramente getrennt sind vom Alltagsleben. Das ist nicht der Wille Gottes! Gott will mit uns eins werden, d. h. Alltag und Glaubensleben sollen ineinandergreifen, miteinander verschmelzen und uns zu einem neuen Menschen formen in Reinheit und Heiligkeit.

Die Sakramente werden einfach und kurz dargestellt auf der Grundlage des Katechismus der Katholischen Kirche.

Durch persönliche Erfahrungen, Tipps im Umgang mit den Sakramenten, dem Verständnis des eigenen Leibes als "Sakrament", sollen wir eine Liebesbeziehung zu unserem Schöpfer aufbauen. Wir sollen mit hineingenommen werden in den "ewigen Liebesaustausch" der Hl. Dreifaltigkeit, so dass die irdische Familie mit der himmlischen Familie eins wird. Papst Benedikt spricht in Deus Caritas est (Gott ist die Liebe) von einer "Willensgemeinschaft des Denkens und Fühlens."

 

 

I. Die Sieben Sakramente der römisch-katholischen Kirche

 

Die Sieben Sakramente der Hl. Kirche sind zu vergleichen mit sieben Broten, die aus einem Brot, nämlich Jesus selbst, hervorgehen und die wir in geistiger Weise zu essen bekommen. Damit du diese sieben Sakramente verstehen lernst, nehmen wir das Gleichnis vom Sämann aus dem 13. Kapitel im Matthäus-Evangelium.

 

Versetze dich einfach einmal in die Rolle eines Landwirtes. Dieser Landwirt ist der Besitzer seines Landes. Der Landwirt oder Bauer hat Arbeitskräfte angestellt, die in seinem Land den Acker bearbeiten sollen. Dieses Bearbeiten des Ackers ist das Bild für das Reich Gottes. Gott ist sehr einfach, der Mensch ist sehr kompliziert im Verstehen! Wir wählen also die einfache Variante, ohne hochkomplizierte theologische Ausführungen, weil Jesus selbst auch ganz einfach zum Volk gesprochen hat. Gerade in dieser Einfachheit liegt dennoch eine so unendliche Tiefe, die sozusagen alles Wissen in der Welt in diesen einfachen Worten zusammenfasst und ausdrückt. Der Aufbau des Reiches Gottes ist in der natürlichen Welt analog zu vergleichen mit der Saat, dem Aufbau, Wachsen, Blühen und Fruchtbringen eines Baumes. Es wird also ein Lebensbaum aufgebaut. Dieser Lebensbaum beginnt immer mit dem Säen, ohne Samenkorn, kann nicht wachsen! So wollen wir die Sakramente betrachten.

 

[Hinweis zu Analogien:  Analogie bedeutet immer eine Ähnlichkeit der natürlichen Vorgänge und Entwicklungen mit den übernatürlichen. Es bedeutet aber auch gleichzeitig eine große Nicht-Ähnlichkeit. Der Vergleich kann niemals die Größe und Allmacht Gottes eingrenzen oder auf menschliche Weise definieren. Das Geheimnis Gottes kann mit unserem kleinen Verstand nur in Ansätzen erkannt und beschrieben werden. So sind wir z. B. Gott absolut ähnlich im freien Willen und der Fähigkeit zur Liebe. Wir können durch diesen freien Willen aber auch sündigen, und hier sind wir Gott überhaupt nicht ähnlich.]

 

1. Die Taufe

 

Die Taufe ist der Beginn des christlichen Lebens. Im Katechismus der Katholischen Kirche wird die Taufe u. a. als das "Bad der Wiedergeburt" bezeichnet, die "Geburt von oben", "Geburt aus Wasser und Geist".

Anhand des o. g. Gleichnisses betrachten wir jetzt die Taufe. Jesus selbst ist ja das fleischgewordene Wort. Das Wort Gottes (der Logos) ist die zweite Person der Hl. Dreifaltigkeit. Gleichzeitig offenbart Jesus dieses Wort Gottes als den Samen des göttlichen Lebens (vgl. Lk 8,11). Die Taufe ist zu vergleichen mit dem Aussäen der Saat durch die Knechte des Landwirtes. Der Landwirt steht hier für den Weingärtner (vgl. Joh 15,1) und der Knecht für den Priester. Der Acker, der vom Knecht bearbeitet wird ist das Bild für die einzelnen Seelen. Das Wort Gottes ist der Same, der in diesen Acker (Seele) gelegt wird. Wenn wir getauft werden, dann werden wir auf den Tod und die Auferstehung Jesu Christi getauft. Das sind die Kreuzwegstationen 12 bis zur Auferstehung. Bei der Taufe wird der göttliche Same, der Gnadenkeim,  in deine Seele gelegt, wie ein Saatkorn in die natürliche Erde. Dieser Gnadenkeim schlägt dann in deiner Seele Wurzeln, analog (ähnlich) wie in der Natur. Dieser dreifache Gnadenkeim sind die drei göttlichen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Gleichzeitig wird bei der Taufe der Sündenkeim bei der Wurzel ausgerissen. Diese Wurzel ist die Erbsünde. Die Erbsünde drückt sich in den drei Hauptlastern des Menschen, der Hoffart (Stolz), der Augenlust und der Fleischeslust aus. Die drei göttlichen Tugenden sind also die gute Saat, die anstelle der schlechten Saat in den Acker der Seele eingepflanzt wird. 

 

Vergleichbar ist dies wieder mit der Arbeit des Landwirtes im Frühjahr. Als erstes muss er die Steine, also die größeren Hindernisse aus dem Acker nehmen. Das Grab Jesu (der Acker) wurde nach seinem Tod auch mit einem "sehr großen Stein" (vgl. Mk 16,4) verschlossen. Dieser Stein wurde nach bei der Auferstehung weggewälzt. Dieser Stein ist das Bild für die Erbsünde in der Seele, die jetzt ausgerissen (weggewälzt) wurde. Wenn der Stein weggewälzt ist, dann kann der Acker umgepflügt werden. Es werden also Furchen in die Erde gezogen, um diese zu öffnen für die Aussaat. In die geöffneten Furchen, die mit dem Pflug gezogen werden, kann nun der Samen ausgesät werden. Dann wird diese Saat regelmäßig gegossen, schlägt Wurzeln in der Erde und wächst langsam heran zur Pflanze (z. B. Weizen). Dieser Vorgang des Landwirtes offenbart das Geheimnis der Taufe. Hier geschieht nämlich das Gleiche, aber in geistiger Weise (Analogie).

Bei der Taufe wird das Übel der Erbsünde (Sündenkeim) aus deiner Seele gerissen, der Stein in der Seele (Acker). "Ich entferne das Herz aus Stein aus eurem Leib und gebe euch ein Herz aus Fleisch (Ez 36,26)." Die Taufe macht uns sozusagen wieder lebendig, wir sind auferstanden mit Christus. Die reine Saat, die drei göttlichen Tugenden sind in unsere Seele eingepflanzt. Deshalb trägt der Täufling ein weißes Taufkleid, als Bild für die Reinheit Gottes. Ins Wasser wird der Täufling eingetaucht, als Symbol des Durchzugs der Israeliten aus der Gefangenschaft der Ägypter durch das Rote Meer hindurch in das Gelobte Land, also in die Freiheit. Die Taufe ist eine Befreiung aus der Gefangenschaft der Sünde, also Befreiung aus der geistigen Gefangenschaft. "Denn wer starb, der ist gelöst von der Bindung an die Sünde (Röm 6,7)." Deshalb ließ sich Jesus in leiblicher Weise freiwillig gefangen nehmen, wurde wie ein Sklave, um uns von der Bindung an die Sünde zu lösen. Er sühnt freiwillig am Leib die geistige Gefangenschaft aller Menschen von Adam und Eva an bis zum Jüngsten Tag, weil er ja selbst in geistiger Weise keine Sünde annehmen kann als Sohn Gottes. Die Sünde kann sich also ebenfalls nur über den Leib als "Sakrament" offenbaren. 

Der Gnadenkeim, der in die Seele eingepflanzt wird, ist ein geistiger Keim, der einen geistige Baum (geistigen Leib) wachsen und Frucht bringen lässt. Dieser Geist ist im Blut Christi, dass uns erlöst hat. Das Wasser tränkt den Acker, in den das Samenkorn gelegt worden ist und macht ihn fruchtbar. Das Blut Christi tränkt die Seele und macht sie fruchtbar. Es ist Jesus selbst, der die schlechte Saat aus unserem Herzen reißt. Jesus hat den geistigen Baum der Sünde leiblich sichtbar (im Kreuz) auf Golgotha getragen und hat ihn dadurch bei der Wurzel ausgerissen, also von Adam und Eva an bis zum Jüngsten Tag. Gleichzeitig pflanzte er im Auftrag seines Vaters nach dem Tod am Kreuz den neuen geistigen Baum der Gnade in die Erde ein. Dieses Einpflanzen vollzieht sich ab der 12. Station. Jesus (das Wort) wird dann in den Schoß Mariens (in den Acker) gelegt. Maria ist also stellvertretend für alle Menschen die eine Seele, der eine Acker, in der das eine Wort (der eine Same) neu eingepflanzt wird. Genau das selbe vollzieht sich bei jeder Taufe. Bei Jesus war Maria die leibliche Mutter. Bei uns Menschen ist die Hl. Kirche die geistige Mutter, Gott als Vater ebenfalls Geist (vgl. Joh 4,24) und wir werden in der Taufe in geistiger Weise neu gezeugt in Jesus Christus. Wir sind also "nicht aus dem Blute (leibliche Empfängnis), nicht aus dem Wollen des Fleisches (der Begierde/Sünde) und nicht aus dem Wollen des Mannes (menschlicher Wille), sondern aus Gott geboren" (vgl. Joh 1,13). Der Acker für die Saat ist nicht nur der Acker der Erde in der ganzen Schöpfung, sondern auch der Acker der Gebärmutter der Frau. Bei der Taufe wird analog der geistige Same (Wort) in die "geistige Gebärmutter" eingepflanzt, empfangen und neues Leben wird gezeugt (Auferstehung). Dies ist zu vergleichen mit der Befruchtung der Eizelle der Frau durch die Samenzelle des Mannes.

 

Das alles offenbart sich im Geheimnis des Todes und der Auferstehung Jesu. Die Taufe ist also der Beginn des Lebens im "geistigen Schoß" der Hl. Mutter Kirche. Du wirst in den mystischen Leib der Kirche eingegliedert, analog zur leiblichen Empfängnis und Geburt im Schoß deiner irdischen Mutter. Die Auferstehung steht sowohl für die Empfängnis und die Geburt des Menschen, weil die Auferstehung selbst Geist ist und keine Begrenzung von Raum und Zeit kennt. Die Auferstehung offenbart sich also im "Weg der Neugeburt", begonnen bei der Empfängnis bis hin zur Geburt, sowohl leiblich als auch geistig. Ab jetzt wächst dein Leib aus der Verschmelzung von Samen- und Eizelle (Zygote) heran. Die Taufe beeinhaltet dadurch automatisch das Sakrament der Hl. Beichte (Bußsakrament), weil es die Erbsünde bei der Wurzel (radix) ausreißt. Du brauchst also, wenn du getauft bist, nicht auch noch gleichzeitig zu beichten. Die Hl. Beichte ist dann für das weitere christliche Leben von Christus geschenkt worden. 

3. Die Hl. Firmung

 

"Firmare" heißt im Italienischen "unterschreiben". Das drückt das Wesen der Firmung aus. Es soll hier nur eine kurze und praktische Abfassung über dieses Sakrament gehalten werden. Ich unterschreibe und bestätige in der Firmung meine Taufgelübde aus freiem Willen. Ich gebe also mein volles "Ja" zu Gott. Gott gibt mir stattdessen seinen Heiligen Geist. Bei der Taufe wurden die drei göttlichen Tugenden in unsere Seele eingegossen. Von da an sind wir langsam herangewachsen als Christen und von unseren Eltern und dem Taufpaten erzogen worden. Die Firmung verleiht uns von Gott die sieben Geistgaben (Erkenntnis, Weisheit, Rat, Wissenschaft, Stärke, Gottesfurcht, Frömmigkeit), und gibt uns damit die Kraft für unsere christliche Sendung. Wir werden dadurch zu Missionaren und gestärkt für das christliche Zeugnis. Das Zeugnisgeben ist praktisch die zentrale Aufgabe, die wir mit der Hl. Firmung übertragen bekommen. Die Firmung macht uns standhaft im Glauben und gibt uns den Mut und die Kraft, weiter voranzuschreiten auf dem Weg des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, so dass der geistige Baum der Gnade immer weiter wachsen kann. Ein Wort drückt diesen Sendungsauftrag in der Hl. Firmung sehr gut aus:

"Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch bestellt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibe, damit euch der Vater gebe, um was immer ihr ihn bittet in meinem Namen (Joh 15,16)."

 

Unsere Aufgabe ist es, dass wir zu den Menschen gehen und ein lebendiges Zeugnis ablegen für Christus. Das Zeugnis, dass wir bei der Taufe empfangen haben, zeigen wir nun mit Gottes Kraft nach außen, wir werden Zeugen der Auferstehung Christi. Wir sollen Frucht bringen. Diese Früchte sind Früchte des Heiligen Geistes.

Diese 12 geistigen Früchte sind: Liebe, Freude, Frieden; Geduld, Sanftmut, Milde; Güte, Langmut; Treue; Bescheidenheit, Enthaltsamkeit, Keuschheit;

Wir erinnern uns, dass bei der Taufe, die Saat ausgesät wird. Von da an geht jeder Christ den Weg des geistigen Wachstums, so wie aus der Erde eine Pflanze und dann langsam ein Baum emporwächst, vergleichbar mit der Entwicklung des menschlichen Leibes im Schoß der Mutter. In der Hl. Kirche baut sich ein geistiger Leib auf. Der Baum des Geistes, der Gnade, wird in den Acker der Seele gepflanzt und wächst dort Schritt für Schritt empor.

Die Firmung kann man mit der Stufe des Wachstums vergleichen, wo wir festverwurzelt werden im christlichen Glauben, also wie ein kleinerer Baum, den man nicht mehr so leicht umreißen kann. Wir werden durch die Hl. Firmung standhaft im Glauben, herangebildet für das öffentliche Zeugnisgeben.

So wird der dreifache Gnadenkeim bei der Taufe eingepflanzt, wir verwurzeln uns in den vier Kardinaltugenden der Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigkeit und wachsen langsam in geistiger Weise empor. Dieser geistige Baum bringt dann zu seiner Zeit, die o. g. geistigen Früchte, von denen unsere Nächsten in geistiger Weise essen können. Wir schenken uns damit selbst an unsere Nächsten, sie ernten von uns. Die zwölf Früchte des Heiligen Geistes sind die geistige Ernte, die aus den zwölf Stationen des Kreuzweges hervorgehen. Durch die Hl. Wunden Jesu wurde der Acker der Seelen neu umgepflügt auf zwölf Stationen. Aus diesem Umpflügen entspringen durch die Auferstehung nun zwölf Früchte des Heiligen Geistes.

 

4. Die Hl. Eucharistie

 

 

 

5. Die Ehe

 

 

 

6. Das Hl. Bußsakrament (Beichte)

 

Bei der Beichte vollzieht sich der selbe Vorgang der Erlösung und Reinigung von der Sünde wie bei der Taufe. Der Unterschied besteht darin, dass bei der Taufe, die "Wurzelsünde" (Erbsünde) ausgerissen wird. Dennoch bleibt im Menschen die Konsequenz der Sünde bestehen, vergleichbar mit einer Wunde, die nach einer Verletzung bleibt. Die Verletzung ist zwar geheilt, die Wunde ist aber immer noch sichtbar. Der Mensch ist nach der Taufe in dem Kampf zwischen Gut und Böse gestellt und läuft deshalb immer Gefahr, dass er wieder freiwillig sündigt. Dies wusste Christus und deshalb schenkte er uns die Beichte. Die Beichte erlöst uns von den schweren Sünden und Todsünden, die wir aus freiem Willen nach der Taufe begangen haben. Dies kann man wieder mit dem Acker des Landwirtes vergleichen. Nachdem er die Saat ausgesät hat, wächst zwar die Pflanze (der Weizen) heran, aber gleichzeitig wächst auch das Unkraut heran und die Pflanze könnte dadurch erstickt werden und keine Ernte einbringen. Dieses Unkraut ist der Auswuchs der schlechten Saat auf dem Acker (vgl. Mt 13,24-28). Diese schlechte Saat sind zu vergleichen mit den Dornen, die gute Saat ersticken, so dass die Pflanze nicht frei heranwachsen kann. Jesus beschreibt diese Dornen als die "Sorge der Welt" und den "trügerischen Reichtum" (vgl. Mt 13,22). Der Mensch hat also nach der Taufe immer noch den Hang zur Sünde und neigt zu dem drei Hauptlastern (Stolz, Unkeuschheit, Habsucht). Im Laufe des Lebens fallen wir immer wieder in kleinere Sünden, und wenn wir diese unreine, geistige Saat nicht rechtzeitig aus dem Acker (Seele) reißen lassen, dann wird diese kleine Saat zu einer größeren Pflanze, zum Unkraut, dass die gute Pflanze erstickt. Das weiße Taufkleid wird dann zunehmend rot, ein Kleid der Sünde. Deshalb ließ sich Jesus vor dem Kreuzweg mit Dornen krönen, geißeln und den purpurroten Mantel anziehen. Die Dornenkrönung ist Sühne für das Hauptlaster des Geistesstolzes (Hoffart), die Geißelung für die Unkeuschheit (Fleischeslust) und der purpurrote Mantel für das Kleid der Sünde, dass sich der Mensch durch seine Sünden anzieht und damit das weiße Taufkleid verliert. Die Hl. Beichte ist also von Jesus dazu geschenkt worden, um das Unkraut aus unserer Seele auszureißen, dass die gute Saat zu ersticken droht. Die gute Saat ist das Wort Gottes und damit Jesus selbst, weil er das fleischgewordene Wort ist. Bei der Beichte gehen wir also in geistiger Weise den Kreuzweg Jesu, sterben mit ihm und werden mit ihm auferweckt. Wir werden innerhalb kürzester Zeit der Erlösung durch das Kostbare Blut Christi teilhaftig. Unsere einzigste Aufgabe ist es, dass wir Reue in unserem Herzen erwecken und unsere Sünde aufrichtig bei einem Priester der röm.-kath. Kirche beichten (Ohrenbeichte). Diese Art der Beichte ist nicht zu verwechseln mit dem Bußgottesdient. Die Ohrenbeichte ist die einzige Form des Bußsakramentes, die uns von unseren Sünden freispricht (Absolution), erlöst. Der Bußgottesdienst ist einzig eine Vorbereitung, eine Art Gewissenserforschung, um die Hl. Beicht zu erleichtern, um eine tiefe Liebesreue in unserem Herzen zu erwecken. Notwendig sind mindestens die unvollkommene Reue (Reue aus Frucht vor Strafe) oder die vollkommene Reue (Liebesreue, weil ich Gott verletzt habe). Ohne eine aufrichtige Reue ist jede Beichte ungültig!

Der Priester ist in diesem Fall der Knecht des Landwirtes, der den Acker umpflügt. Der Priester hat die Vollmacht Jesu Christi durch die Priesterweihe übertragen bekommen. D. h. er hat durch die Vollmacht des Kreuzopfers, er kann in Stellvertretung Jesu Christi die Kraft der Erlösung des Kreuzes (Pflug) auf unsere Seele (Acker) herabkommen lassen und das Unkraut ausreißen lassen. Nur ein röm.-kath. Priester kann das, sonst niemand! Die Sündenvergebung ist an die Priesterweihe gebunden. Nur durch die Priesterweihe erhält der Priester diese Vollmacht Christi, also "in persona Christi" zu handeln.

 

 

 

7. Die Priesterweihe

 

 

 

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